Bank of England

Sarah Breeden wird zur Geldpolitikerin

Sarah Breeden wird Jon Cunliffe im geldpolitischen Komitee der Bank of England ablösen. Sie ist seit 1991 bei der Notenbank und verfügt über große Kompetenz in Sachen Finanzstabilität. Über ihre geldpolitischen Vorstellungen ist nichts bekannt.

Sarah Breeden wird zur Geldpolitikerin

Sarah Breeden wird zur Geldpolitikerin

hip London

Der britische Schatzkanzler Jeremy Hunt hat Sarah Breeden zur Nachfolgerin von Jon Cunliffe ernannt. Ab dem 1. November wird sie bei der Bank of England für zunächst fünf Jahre als stellvertretende Gouverneurin für das Thema Finanzstabilität verantwortlich zeichnen, wie das Schatzamt mitteilte. Die Mutter zweier erwachsener Töchter wurde bereits für den Chefsessel der Notenbank gehandelt, auf dem derzeit Andrew Bailey sitzt. Nach ihrem Uni-Abschluss in Cambridge kam sie 1991 zur Zentralbank und machte dort Karriere. Sie verfügt über umfassende Erfahrung, was makroprudenzielle Maßnahmen und die Beaufsichtigung der Finanzbranche angeht. Der damalige Gouverneur Mervyn King setzte sie an die Spitze des Teams, das sich in der Finanzkrise mit den Folgen des Zusammenbruchs von Northern Rock beschäftigte. Später war sie für Auslandsbanken zuständig, dann für die Beaufsichtigung der Einlageninstitute. Seit 2016 betreute sie das Thema Klimawandel. Zuletzt saß sie als Executive Director für die Themen Finanzstabilitätsstrategie und Risiko im Finanzstabilitätskomitee der Notenbank.

Breeden wird Cunliffe auch im geldpolitischen Komitee (Monetary Policy Committee, MPC) ersetzen, das am 2. November zusammentritt. Über ihre geldpolitischen Vorstellungen ist nichts bekannt. Doch seien die bisherigen Inhaber dieser Position verständlicherweise selten Vordenker oder Pioniere gewesen, notierte der HSBC-Europachefvolkswirt Simon Wells. Aus seiner Sicht sind Mitarbeiter der Notenbank, die dort ihr gesamtes Berufsleben verbracht haben, weniger geneigt, die Zügel zu lockern, als externe MPC-Mitglieder und interne Mitglieder, die zuvor für andere Institute tätig waren. Schließlich sei ihnen ständig die Bedeutung von Preisstabilität nahegebracht worden. “Wir wären überrascht, wenn Frau Breeden eine führende Taube würde”, schrieb Wells. Der ehemalige Gouverneur Mark Carney sprach von einer “fantastischen Wahl”.

Sie ist nicht die erste Frau, die als stellvertretende Gouverneurin der Bank of England fungiert. Zu ihren Vorgängerinnen gehören Charlotte Hogg, Nemat “Minouche” Shafik und Rachel Lomax.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.