Siemens-Konkurrent

Schneider-Electric-CEO Herweck verspricht sich viel von Indien

Schneider Electric erkennt große Wachstumschancen im Software-Geschäft und in Indien. CEO Peter Herweck überrascht mit einer Aussage zur Nachhaltigkeit.

Schneider-Electric-CEO Herweck verspricht sich viel von Indien

Schneider-Electric-CEO Herweck
verspricht sich viel von Indien

jh München

Auch Schneider Electric ist auf dem Weg zu einem CO₂-neutralen Unternehmen. Alles andere wäre überraschend. Erstaunlich ist, dass der deutsche Vorstandschef des französischen Konzerns dies aber nicht an erster Stelle mit einem Beitrag zum Klimaschutz begründet. "Wir machen Nachhaltigkeit nicht, um gute Menschen zu sein", sagte Peter Herweck jetzt im Club Wirtschaftspresse München. "Sondern um wettbewerbsfähig zu sein." Für die Kunden würden die Anstrengungen gemacht, die wissen wollten, wie viel Energie verbraucht werde. Nicht für die Politik.

Der 57 Jahre alte Manager, der aus dem Saarland stammt, ist seit Mai dieses Jahres Chief Executive Officer von Schneider Electric. Das Unternehmen gehört im Energiemanagement und in der Industrieautomatisierung zu den großen Anbietern und ist Konkurrent von Siemens. Für den deutschen Konzern hatte der Betriebswirt und Elektroingenieur 22 Jahre lang gearbeitet – in Deutschland, den USA und China.

Strategiechef des Konkurrenten

Zuletzt war er drei Jahre Chef der Strategieabteilung, und im letzten Jahr leitete er für Siemens die Prozessautomatisierung. 2015 wechselte Herweck zum französischen Wettbewerber. Zunächst führte er die Industrieautomatisierung, dann von Mai 2021 an die konzerneigene Software-Gruppe Aveva. Software ist ein Wachstumstreiber für Schneider Electric und besonders profitabel, wie Herweck nun berichtete. Dieses Geschäft machte im vergangenen Jahr 18% des Konzernumsatzes von 34 Mrd. Euro aus und wuchs bis vor kurzem doppelt so schnell wie die anderen Sparten.

Der größte Markt für das gesamte Unternehmen sind die USA, gefolgt von China und Indien. Wenn sich in den beiden bevölkerungsreichsten Ländern der Welt das aktuelle Wachstumstempo fortsetze, werde Indien möglicherweise in acht Jahren an China vorbeiziehen.

Zukauf und Ausbau

In Indien habe sich Schneider Electric 2019 mit einem Zukauf in eine sehr gute Position gebracht. Die Wachstumschancen verdeutlichte Herweck mit Prognosen: Bis 2047 werde sich der Energiekonsum des Landes verdoppeln und die Elektrifizierung sich versechsfachen.

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