sck – Nach dem Weggang von Rechtsvorstand Peter Y. Solmssen hat Siemens die Führungsebene ihrer Compliance-Zentralfunktionen neu geordnet. Wie der Dax-Konzern mitteilte, wird der Jurist Klaus Moosmayer zum 1. Januar 2014 neuer Chief Compliance Officer. Der gebürtige Stuttgarter übernimmt damit die Gesamtleitung dieser speziellen Organisation, die die Einhaltung von Antikorruptionsregeln konzernintern überwacht. Der 45-Jährige folgt auf Hans-Jörg Grundmann (58), der zum Jahreswechsel nach Unternehmensangaben in den Ruhestand geht.Moosmayer baute die Compliance-Organisation von Siemens seit 2007 mit um, nachdem das deutsche Vorzeigeunternehmen wegen der umfangreichen Schmiergeldaffäre in die Schlagzeilen geraten war. Seit 2010 verantwortet er die Korruptionsbekämpfung bei Siemens für alle rechtlichen und regulatorischen Angelegenheiten. Moosmayers Fachkompetenz wird international sehr geschätzt. Im November ernannte ihn der Wirtschaftsausschuss der in Paris ansässigen OECD zum neuen ehrenamtlichen Chefberater für Compliance-Themen.Der im Sommer 2007 infolge des Skandals bei Siemens angetretene Vorstandschef Peter Löscher trug wesentlich dazu bei, die Affäre abzuarbeiten. Der Österreicher holte den Amerikaner Solmssen zu Siemens. Der Konzern profitierte vom guten Draht des Juristen zu den US-Behörden. Siemens zahlte Strafen in dreistelliger Millionenhöhe und kam auf diese Weise noch mit einem blauen Auge davon. Heute gilt die Compliance-Abteilung von Siemens als vorbildlich. Mit Solmssens Fortgang übernahm Löschers Nachfolger, Ex-Finanzvorstand Joe Kaeser, die Verantwortung für Compliance auf der Ebene des Topmanagements. Die Compliance-Abteilung ist Teil der globalen Rechtsabteilung von Siemens, deren neuer Leiter Andreas C. Hoffmann als General Counsel direkt an Kaeser berichtet.Neuer Ombudsmann bei Siemens ist vom 1. Januar an der Rechtsanwalt Andreas von Máriássy. Er folgt auf André Große Vorholt. Konzernmitarbeiter können sich an den Ombudsmann wenden, um mögliche Regelverstöße zu melden.