Immobilieninvestor

Signa-Gründer Benko meldet Insolvenz als Unternehmer an

Der österreichische Unternehmer René Benko hat Insolvenz angemeldet. Der ehemalige Milliardär hatte mit Projekten wie dem Elbtower in Hamburg und dem KaDeWe in Berlin Erfolg, geriet jedoch in finanzielle Schwierigkeiten.

Signa-Gründer Benko meldet Insolvenz als Unternehmer an

Signa-Gründer Benko meldet Insolvenz als Unternehmer an

Reuters/dpa-afx Frankfurt
Reuters/dpa-afx Frankfurt

Der österreichische Investor René Benko hat am Landesgericht Innsbruck einen Antrag auf Einzelunternehmer-Insolvenz gestellt. Das sagte eine Sprecherin des Gerichts am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters. Zuvor hatten österreichische Medien über eine Privatinsolvenz von Benko berichtet. Der Richter werde voraussichtlich in den kommenden Tagen über den Antrag des Unternehmers entscheiden, der die Immobilien- und Handelsgruppe Signa gegründet hatte, so die Sprecherin. Berichte, wonach Benko sogenannte Privatinsolvenz angemeldet habe, seien nicht richtig, betonte sie.

Insolvenz als Einzelunternehmer ist keine Privatinsolvenz. Als Einzelunternehmer habe man die Möglichkeit, einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren zu stellen. Zuständig ist das Landesgericht.

Die Rechtsvertretung der Republik Österreich hatte am Landgericht zuvor einen Insolvenzantrag gegen den 46-jährigen Benko eingebracht. Dabei ging es unter anderem um einen noch nicht vollständig bezahlten Zuschuss, den Benko für die insolvente Holding der Signa-Gruppe angekündigt hatte.

Die österreichische Finanzprokuratur hatte im Januar einen Insolvenzantrag gegen Benko als Unternehmer gestellt. Als Grund wurden Steuerschulden von über 2 Mill. Euro genannt. Der Tiroler Investor Benko hatte über Jahre ein Imperium mit prestigeträchtigen Immobilien aufgebaut und galt lange als einer der reichsten Österreicher. In Deutschland wurde er vor allem durch den Kauf der KaDeWe-Immobilien bekannt. In den vergangenen Monaten haben zunächst die Signa Holding und dann mehrere Tochterfirmen Insolvenz angemeldet.

Die Schulden belaufen sich auf mehrere Milliarden Euro. Zu Benkos verschachteltem Firmenkonstrukt gehören unter anderem das Elbtower-Projekt in Hamburg, das Luxuskaufhaus KaDeWe in Berlin sowie die ebenfalls insolvente Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof. Benko hatte sich in den vergangenen Monaten nie öffentlich über den Niedergang von Signa geäußert.

Laut dem US-Magazin "Forbes" hatte Benkos Wert 2023 einen Höchststand von 6 Mrd. Dollar (5,5 Mrd. Euro) erreicht. Doch Anfang Dezember strich ihn "Forbes" angesichts der wachsenden Probleme von Signa aus seiner internationalen Milliardärs-Liste.

Schon als 17-Jähriger verdiente Benko beim Ausbau von Dachböden in seiner Heimatstadt Innsbruck gutes Geld. Später folgte ein märchenhafter Aufstieg zum Immobilien-Tycoon, der mit Wolkenkratzern, Einkaufszentren und anderen Gebäuden in Toplagen zum Superreichen aufstieg.

Signa hatte in der Niedrigzinsphase der vergangenen Jahre stark expandiert. Im Zuge steigender Zinsen, Energiepreise und Baukosten schlitterte die Gruppe in die Krise.