Shareholder-Aktivismus

Smith setzt sich bei Capricorn durch

Der Board von Capricorn Energy ist nahezu komplett zurückgetreten. Damit trägt der Shareholder-Aktivist James Smith in der bitteren Auseinandersetzung um die Fusion mit Newmed Energy den Sieg davon.

Smith setzt sich bei Capricorn durch

Von Andreas Hippin, London

Der Shareholder-Aktivist Palliser Capital hat sich in seinem langem Streit mit dem Management der schottischen Capricorn Energy (zuvor: Cairn Energy) durchgesetzt. Sieben Boardmitglieder legten ihre Ämter nieder. Fünf taten dies mit unmittelbarer Wirkung, darunter Chairwoman Nicoletta Giadrossi (57) und Simon Thompson (56), der es mehr als ein Jahrzehnt als CEO führte. Die beiden anderen, darunter CFO James Smith (44), wollen das bis zum 1. Februar tun. Lediglich zwei Mitglieder bleiben weiter an Bord.

Ein anderer James Smith, der ehemalige Managing Director von Elliott Advisors Hong Kong, gründete Palliser Capital vor zwei Jahren. Mit dem Vehikel, das 7,45 % an der Nordseeöl- und Gasgesellschaft hält, machte er gegen den im September vergangenen Jahres vereinbarten Zusammenschluss mit der israelischen Newmed Energy (zuvor: Delek Drilling) Front. Zuvor war die Fusion mit Tullow Oil, bei der sich Capricorn von der auf Afrika fokussierten Gesellschaft übernehmen lassen wollte, am Widerstand der Aktionäre gescheitert.

Institutionelle Anleger wie Legal & General und Madison Avenue wandten sich zuletzt auch gegen die Akquisition des Gasproduzenten aus Tel Aviv, dessen wichtigstes Asset eine Beteiligung am Gasfeld Leviathan vor der israelischen Küste ist. Ursprünglich sollte darüber auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 1. Februar abgestimmt werden. Nun wurde das Aktionärstreffen auf den 22. Februar vertagt. Eigentlich sollte erst über den Deal, dann über Vorschläge des Hedgefonds für eine Erneuerung des Boards abgestimmt werden. Palliser Capital sah darin einen Ausdruck der „gänzlich inakzeptablen Herangehensweise an Governance und Aktionärsbeteiligung“. Der Hedgefonds, der sechs Kandidaten für den Board vorgeschlagen hatte, darunter den ehemaligen BP-Manager Hesham Mekawi, begrüßte die Entscheidung der bisherigen Boardmitglieder, die Flucht nach vorn anzutreten, als „ersten Schritt zu einer Reform der Governance und zu einem neuen Führungsteam, das sich darauf konzentriert, den Wert zu optimieren und in Ägypten echtes Wachstum zu liefern“.

Capricorn verfügt auch in Ägypten, Mauretanien, Mexiko und Surinam über Assets.