Französische Banken

Stéphanie Paix wird Natixis-Chefin

Stéphanie Paix folgt Nicolas Namias an der Spitze der BPCE-Tochter Natixis. Sie hat einst in der Inspektion der Banques Populaires begonnen und beschäftigt sich privat mit der Chaos-Theorie.

Stéphanie Paix wird Natixis-Chefin

Von Gesche Wüpper, Paris

Sie sei eine gute Kennerin der Genossenschaftsbanken, urteilt die Wirtschaftszeitung „Les Echos“. Immerhin hat Stéphanie Paix ihre gesamte berufliche Karriere bei der aus dem Zusammenschluss der Volksbanken Banques Populaires mit den Sparkassen Caisses d‘Epargne entstandenen Bankengruppe BPCE gemacht. Dort soll die 57-Jährige, die seit Anfang des Jahres als stellvertretende Generaldirektorin der Gruppe für Risiken zuständig ist, nun die Nachfolge von Nicolas Namias an der Spitze von Natixis antreten. Namias tritt seinen Posten als neuer Chef von BPCE offiziell am 3. Dezember an. Er folgt auf Laurent Mignon, der die Leitung von Wendel Investissements übernimmt. Die Bankengruppe gab jetzt auch bekannt, dass Namias zum Vorsitzenden des Verwaltungsrates von Natixis ernannt worden sei und dass Paix Mitglied der Generaldirektion von BPCE bleibe, wo sie die Verantwortung für die globalen Sparten übernehme.

Er sei sehr glücklich über die Ernennung von Paix als seine Nachfolgerin bei Natixis, erklärte Namias. Denn sie kenne die verschiedenen Geschäftszweige der Gruppe sehr gut und habe einen sowohl vielseitigen als auch vorbildlichen Werdegang. Nach dem Studium am renommierten Institut d’Études Politiques in Paris (Science Po) hat Paix ihre Karriere 1988 in der Inspektion der Banques Populaires begonnen. Ein Zufall, wie sie einmal „Les Echos“ berichtete. Denn sie habe sich eigentlich geschworen gehabt, beruflich nicht in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten, der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer war. Doch dann habe sie zufällig bei einer Veranstaltung für Studenten einen Vortrag der Banques Populaires über Prüfungs-Metiers gehört.

Bevor Paix 2018 als stellvertretende Generaldirektorin von BPCE die Verantwortung für die Generalinspektion der Gruppe übernahm, leitete sie die Banque Populaire Atlantique und die Caisse d’Epargne Rhône-Alpes. Davor hat sie unter anderem für die Volksbankentochter Natexis Banques Populaires gearbeitet, die später mit Ixis, der Investmentbank der Sparkassen, zu Natixis fusionierte.

Als neue Chefin von Natixis übernimmt Paix, die sich in ihrer Freizeit gerne mit der Chaos-Theorie und Teilchenphysik beschäftigt, die Leitung einer BPCE-Tochter, die sich in den letzten Jahren stark gewandelt hat. Nach dem Delisting umfasst diese inzwischen auch die Versicherungs- und Bezahldienstleistungen der Gruppe. Natixis will sich in Zukunft vor allem auf das Corporate und Investment Banking (CIB) sowie die Vermögensverwaltung konzentrieren. Nach Misserfolgen in den letzten Jahren hat Natixis das Risikoprofil des CIB-Bereichs verringert. Die BPCE-Tochter, die sich noch immer von der Beteiligung an der Fondsgesellschaft H2O trennen muss, setzt auch auf neue Bereiche wie Gesundheit und Technologien.