hek – Gerade erst hat Jitse Groen die Übernahme des britischen Essenslieferanten Just Eat unter Dach und Fach gebracht, greift der Takeaway-Gründer nach dem nächsten Ziel. Diesmal richtet sich die Begierde auf den US-Markt. Groen will die schwächelnde Grubhub schlucken, die in dem von Preiskämpfen geprägten Geschäft Boden etwa gegenüber Doordash verloren hat, und zum größten Essensdienst außerhalb Chinas aufsteigen. Ging es bei Just Eat zum Zeitpunkt der Bekanntgabe um ein Volumen von 5,5 Mrd. Euro, sind es diesmal sogar 6,4 Mrd. Euro beziehungsweise 7,3 Mrd. Dollar.Das sind gewaltige Beträge für ein Unternehmen, das vor gar nicht langer Zeit eher winzig war. Doch Groen bezahlt in beiden Fällen kein Cash. Er nutzt die teuren Aktien, um zu ebenfalls sehr hohen Preisen Branchenplayer aufzukaufen. Die Grubhub-Bewertung entspricht grob dem 40-Fachen des um Sondereinflüsse bereinigten 2019er-Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Unter dem Strich schrieben die Amerikaner im vergangenen Jahr sogar rote Zahlen.Mit der Übernahme des Deutschlandgeschäfts von Delivery Hero Ende 2018 leitete Groen den großen Beutezug ein. Der 1978 geborene CEO brachte vor zwanzig Jahren Thuisbezorgd.nl (Zuhause besorgt) an den Start, aus der Takeaway und zuletzt Just Eat Takeaway wurde. Die Idee, ein Internetportal für Essensbestellungen zu entwickeln, kam dem damaligen Studenten anlässlich eines Familienfests. Groen wollte im Web Essen ordern und fand nur eine Restaurantliste in Amsterdam. Sieben Jahre nach der Gründung leitete er mit der Expansion nach Deutschland und Belgien die Internationalisierung ein. 2014 schluckte Groen die für ihren orangefarbenen Auftritt bekannte Lieferando, die den deutschen Markt klar dominiert.