Von Sebastian Schmid, FrankfurtTimotheus Höttges kann über mangelnde Beschäftigung wahrlich nicht klagen. Neben dem Vorstandsvorsitz bei der Deutschen Telekom sitzt er seit April 2016 auch in den Aufsichtsräten des Konsumgüterkonzerns Henkel, des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München AG sowie der BT Group, an der die Telekom zuletzt 12 % hielt. Hinzu kommt ein internes Mandat im Board der amerikanischen Tochter T-Mobile US. Nachdem deren Übernahme des Wettbewerbers Sprint in die Zielgerade einbiegen durfte, kann Höttges die dadurch gewonnene Zeit gleich in sein nächstes Mandat investieren. Der Nominierungsausschuss des Stuttgarter Automobilherstellers Daimler hat den Telekom-Lenker zur Wahl in den Aufsichtsrat empfohlen. Den Aktionären wird daher vorgeschlagen, Höttges mit Beendigung der Hauptversammlung am 1. April für fünf Jahre als Vertreter der Anteilseigner in den Aufsichtsrat zu wählen. Er ersetzt Paul Achleitner, den Aufsichtsratsvorsitzenden der Deutschen Bank, der noch einige weitere Mandate zählt.Ob der Telekom-Chef bei Daimler einem Ausschuss des Aufsichtsrats angehören soll, steht noch nicht fest. Bei Henkel ist Höttges einem Sprecher zufolge in keinem der Ausschüsse vertreten. Damit dürfte sich seine Aufgabe auf die regulären Sitzungen des Aufsichtsrats beschränken, von denen es Henkel zufolge in der Regel vier im Jahr gibt. Bei Daimler dürften es einem Sprecher zufolge üblicherweise sechs Sitzungen im Jahr sein.Achleitner, der Mitglied im Nominierungsausschuss ist, erklärte, nach “reiflicher Überlegung” für eine dritte Amtszeit nicht zur Verfügung zu stehen. Das Verständnis über angemessene Fristen für Gremienzugehörigkeit habe sich “in jüngster Zeit stark verändert”. Bischoff, der Achleitner für seine Arbeit in den vergangenen zehn Jahren dankte, freut sich, mit Höttges einen erfahrenen Vorstandsvorsitzenden und ausgewiesenen Fachmann für Digitalisierung in der Telekommunikation hinzuzubekommen. “Mit seiner Qualifikation passt er hervorragend in den Aufsichtsrat der Daimler AG.” Troska verlängertWährend im Aufsichtsrat ein Wechsel ansteht, gilt im Vorstand Kontinuität. Der Aufsichtsrat hat den Vertrag von Hubertus Troska, der im Vorstand Greater China verantwortet, bis Ende 2025 verlängert. Die hervorragende Zusammenarbeit mit Troska setze man sehr gerne fort, sagte Bischoff. “Hubertus Troska hat die Geschäftsaktivitäten des Daimler-Konzerns und insbesondere der Marke Mercedes-Benz in China mit herausragendem Erfolg entwickelt und vorangetrieben.” Der 59-Jährige ist seit dem 13. Dezember 2012 Vorstandsmitglied der Daimler AG.