Tesla India engagiert ehemaligen Lamborghini-Manager
Tesla India engagiert ehemaligen Lamborghini-Manager
Tesla will in Indien mit Ex-Lamborghini-Manager durchstarten
Bloomberg Mumbai
Tesla hat Sharad Agarwal zum Landeschef für Indien ernannt, nachdem der Verkaufsstart in dem bevölkerungsreichsten Land der Welt bislang eher verhalten verlaufen ist.
Agarwal, der zuvor Lamborghini Indien geleitet hat, soll die lokalen Geschäfte führen, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichteten. Es ist ein strategischer Wandel, da der indische Markt bislang hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist.
Agarwal wird direkt vor Ort tätig sein, anders als frühere Führungsteams, die aus der Ferne agiert haben. Isabel Fan, Direktorin für Südostasien bei Tesla, hatte die Eröffnung der beiden Tesla-Stores in Mumbai und Neu-Delhi im Juli und August 2023 überwacht. Der vorherige Landeschef, Prashanth Menon, der im Mai zurückgetreten war, arbeitete sowohl aus Indien als auch den USA aus.
Luxus statt Masse
Die Entscheidung, Agarwal zu holen, sei Teil einer Strategie, um eine stärker auf Indien zugeschnittene Strategie zu entwickeln, so die Quellen. Tesla selbst antwortete nicht auf eine Anfrage zur Stellungnahme. Agarwal war für ein Statement nicht zu erreichen.
Mit der Verpflichtung eines Managers mit Erfahrung im High-End-Fahrzeugverkauf setzt Tesla vorerst eher auf Käufer im Luxussegment als auf den Massenmarkt. Agarwals Herausforderung wird sein, das anfängliche Interesse in nennenswerte Verkäufe umzuwandeln und gleichzeitig die hohen Importzölle und die nur sehr schleppend steigende Akzeptanz von Elektrofahrzeugen in Indien zu überwinden.
Steiniger Weg für Marke Tesla
Teslas Markteintritt in Indien ist bislang enttäuschend verlaufen. Laut einem Bericht von Bloomberg hatte der amerikanische Elektroautohersteller bis September nur etwa 600 Bestellungen erhalten, was in etwa der Anzahl an Fahrzeugen entspricht, die Tesla weltweit alle vier Stunden ausliefert. Diese Zahl stieg bis Oktober auf mehr als 800 Bestellungen.
Die verhaltene Resonanz unterstreicht die Schwierigkeiten von Tesla in einem Markt, in dem hohe Importzölle den Preis des Einstiegsmodells Model Y auf über 6 Mill. Rupien (ca. 67.575 US-Dollar) treiben – und damit deutlich mehr als die 2,2 Mill. Rupien, die die meisten Elektroautos in Indien kosten, so der Autodatendienstleister Jato Dynamics. Elektrofahrzeuge machen in Indien nur etwas mehr als 5% der gesamten Autoverkäufe aus.
Tesla plant, seine Marketingaktivitäten im Land auszuweiten, um das Bewusstsein für die Marke und ihre Produkte zu steigern. Laut einer mit der Sache vertrauten Person hat Tesla Pop-up-Stores deshalb in belebten Einkaufszentren eingerichtet.
Bevor Agarwal vor etwa einem Jahr Lamborghini verließ, hatte er fast ein Jahrzehnt lang das Indien-Geschäft der Volkswagen-Tochter Lamborghini geleitet. Dort trug er dazu bei, die Marke führend im Super-Luxus-Markt zu etablieren. Er vergrößerte die Reichweite der Marke über die großen Metropolen hinaus auf mehr als 60 Städte. Die kleineren Verkaufsregionen trugen ein Viertel des Umsatzes bei. Im November 2024 wurde Agarwal Chief Business Officer der Mahindra-&-Mahindra-Tochter Classic Legends, wie auf seinem LinkedIn-Profil zu sehen ist.
