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Thomas-Cook-Chef spürt Zorn der Aktionäre

hip - Thomas-Cook-Chef Peter Fankhauser (56) hat eine schwierige Hauptversammlung hinter sich. Rund ein Drittel der anwesenden Stimmrechte sprach sich gegen vorgeschlagene Veränderungen von langfristigen Leistungsanreizen aus, die ihm zu insgesamt...

Thomas-Cook-Chef spürt Zorn der Aktionäre

hip – Thomas-Cook-Chef Peter Fankhauser (56) hat eine schwierige Hauptversammlung hinter sich. Rund ein Drittel der anwesenden Stimmrechte sprach sich gegen vorgeschlagene Veränderungen von langfristigen Leistungsanreizen aus, die ihm zu insgesamt höheren Bezügen verholfen hätten. Auch der zweitgrößte Aktionär Standard Life lehnte sie ab. Fast 21,7 % stimmten gegen die künftige Vergütungspolitik insgesamt. Fankhauser hatte im vergangenen Jahr alles in allem 1,2 (i.V. 4,3) Mill. Pfund erhalten. Damals wurde der Vergütungsbericht mit einem Viertel der anwesenden Stimmrechte abgelehnt, in diesem Jahr von 22,5 Prozent.Thomas Cook trug der Aktionärsrevolte insofern Rechnung, als die maximal erreichbare Auszahlung aus dem “Strategic Share Incentive Plan” (SSIP), der den “Performance Share Plan” (PSP) ersetzen soll, von 225 % auf 200 % des Grundgehalts gekürzt wurde. Zudem soll der SSIP auf dieses Jahr noch nicht angewendet werden. Fankhauser erhält noch unter dem PSP einen Bonus von 165 % des Grundgehalts. Bereits seit Mai 2001 ist der gebürtige Schweizer bei dem Reisekonzern, der damals noch C & N Touristik hieß. Fankhauser hat die Krise der Reisebranche nach den Anschlägen vom 11. September 2001 dort ebenso miterlebt wie die Übernahme der britischen Thomas Cook und die Trennung von den Gesellschaftern Lufthansa und Karstadt. Aus der ehemaligen Führungsriege um Stefan Pichler ist Fankhauser nach dem Rauswurf des heutigen Air-Berlin-Chefs im Herbst 2003 als Einziger übrig geblieben.Das Unternehmen dämpfte bei der Veröffentlichung der jüngsten Quartalszahlen die Erwartungen an das bis Ende September laufende Geschäftsjahr. Wie die FTSE-250-Gesellschaft mitteilte, lag das bereinigte operative Ergebnis in den drei Monaten per Ende Dezember mit minus 49 Mill. Pfund auf Vorjahresniveau. Die Bruttomarge stieg um zehn Basispunkte. Das Deutschlandgeschäft habe es erneut mit einem harten Marktumfeld und einem sehr intensiven Wettbewerb zu tun gehabt.Im deutschen Airline-Geschäft (Condor) ging der durchschnittliche Ticketpreis um 2 % zurück. Neben der schwachen Nachfrage nach Flügen in die Türkei belasteten Überkapazitäten auf den Strecken zu den Kanarischen Inseln. “Angesichts des unsicheren politischen und wirtschaftlichen Ausblicks bleiben wir für den Rest des Jahres vorsichtig”, sagte Fankhauser. Es sei noch ein bisschen zu früh, um Aussagen zu den Buchungen für die Sommerferien zu machen, aber mit Blick auf die derzeitige Lage und die erhofften Effekte strategischer Maßnahmen rechne er damit, dass sich das operative Ergebnis im laufenden Jahr im Rahmen der derzeitigen Markterwartungen bewegen werde. Ab dem zweiten Halbjahr rechnet das Management damit, dass die im November angekündigten Maßnahmen zur Verbesserung der Rentabilität bei Condor Früchte tragen. Das Angebot für die Wintersaison sei zu 82 % gebucht, was den Erwartungen entspreche. Das Angebot für die Sommersaison sei zu 31 % verkauft, zwei Prozentpunkte über Vorjahresniveau. Die weiter rückläufigen Buchungen von Türkeireisen seien durch starke Nachfrage nach Griechenland-Trips mehr als ausgeglichen worden. Eine Reihe kleinerer europäischer Reiseziele wie Bulgarien oder Zypern würden deutlich häufiger gebucht. Die Nachfrage nach den Reisezielen Ägypten und Marokko habe sich gebessert.Nach einer Reihe von Terroranschlägen hatte Thomas Cook das Angebot in Ägypten, Tunesien und der Türkei vorausschauend zurückgefahren. “Die gute Nachricht ist, dass sich die Lage nicht weiter verschlechtert”, konstatierte Analyst Laith Khalaf von Hargreaves Lansdown.