Glasfaseranbieter

Thorsten Dirks verlässt Deutsche Glasfaser

Thorsten Dirks gibt an der Spitze der Deutsche Glasfaser nur ein kurzes Gastspiel. Der erfahrene Telekom-Manager nimmt nach eineinhalb Jahren schon wieder seinen Hut.

Thorsten Dirks verlässt Deutsche Glasfaser

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Nach nur eineinhalb Jahren an der Spitze von Deutsche Glasfaser nimmt Thorsten Dirks schon wieder seinen Hut. Der erfahrene Telekommunikationsmanager, der nach einem Intermezzo im Vorstand der Deutschen Lufthansa im Januar 2021 zu dem Glasfaseranbieter gestoßen war, werde das Unternehmen „in einem seit längerem geplanten Schritt“ verlassen. Spätestens zum 1. Dezember soll sein Nachfolger Andreas Pfisterer die Leitung der auf den Glasfaserausbau in ländlichen Regionen fokussierten Gruppe übernehmen. Pfisterer ist ebenso wie Dirks ein Branchenveteran, der zuvor beim Schweizer Mobilfunkanbieter Sunrise sowie bei Telefónica Deutschland – wo Dirks ebenfalls CEO war – und zuletzt bei TDC tätig war.

Während die Finanzinvestoren EQT und Omers dem scheidenden Manager „herzlich“ dafür danken, dass er das Unternehmen „gemeinsam mit dem Management auf Skalierung ausgerichtet“ habe, entsteht mit den häufigen Führungswechseln eher der Eindruck, dass es bei Deutsche Glasfaser drunter und drüber geht. Unmittelbar nachdem die Finanzinvestoren die Gruppe 2020 für eine Bewertung von 2,8 Mrd. Euro übernommen hatten, schied zum Jahresende der langjährige CEO Uwe Nickl aus. Dirks, dem „bedeutende Erfolge“ bescheinigt werden, belässt es bei einem Kurzauftritt.

Der 59-Jährige lässt wissen, er habe „in einer für das Unternehmen wichtigen Phase sehr gerne seinen Beitrag geleistet“, der aber offenbar die Eigentümer nicht überzeug hat. Die Bestellung des Elektroingenieurs, der seine Karriere bei E-Plus begonnen hat und nach der Übernahme durch Telefónica Deutschland an die Spitze des fusionierten Unternehmens gerückt war, galt als Zeichen, dass bei Deutsche Glasfaser nach der primären Ausbauphase nun auch die Monetarisierung durch Telekommunikationsservices in den Vordergrund rückte.

Ende vergangenen Jahres hatte sich der Konzern in einer der größten Glasfaserfinanzierungen überhaupt 6 Mrd. Euro frisches Fremdkapital besorgt und sich im Anschluss ambitionierte Wachstumsziele gesetzt. Binnen vier Jahren sollen 4 Millionen neue Haushalte angeschlossen werden. Bis dato waren es 1,2 Millionen. Der Markt war zuletzt wettbewerbsintensiver geworden, weil Investoren verstärkt in die Infrastrukturlücke hierzulande stoßen. Auch die Deutsche Telekom gibt mehr Gas beim Glasfaserausbau.

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