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Thorsten Klapproth 60

Um Thorsten Klapproth ist es verhältnismäßig still geworden. Der ehemalige Chef von WMF und Hansgrohe gehört heute der Führung der von ihm mitgegründeten Unternehmensberatung tkhd an – das Marketingkürzel steht für „think ahead“.

Thorsten Klapproth 60

Um Thorsten Klapproth ist es verhältnismäßig still geworden. Der ehemalige Chef von WMF und Hansgrohe gehört heute der Führung der von ihm mitgegründeten Unternehmensberatung tkhd an – das Marketingkürzel steht für „think ahead“. Bekannt geworden ist Klapproth aber vor allem durch seine Arbeit in der Gebrauchsgüterindustrie.

Als Vorstandsvorsitzender von WMF und Hansgrohe drückte er beiden Unternehmen seinen Stempel auf, und beiden Unternehmen ging es nach seiner Zeit als CEO bedeutend besser als bei seinem Amtsantritt.

Schneller Aufstieg bei BSH

Der Diplom-Kaufmann begann seine berufliche Tätigkeit bei Siemens und Bosch-Siemens Hausgeräte (BSH). Von 1986 bis 1991 hatte Klapproth in diesen Firmen Positionen im Vertrieb und Marketing inne; bereits 1988 wurde er internationaler Marketingleiter der Marke Siemens. Nach dieser Tätigkeit arbeitete er das erste Mal als Unternehmensberater. 1996 wechselte Klapproth zur Gaggenau Hausgeräte GmbH, für die er als Sprecher der Geschäftsführung fungierte. 2003 kam Klapproth nach Geislingen an der Steige zur 1853 gegründeten Württembergischen Metallwarenfabrik (WMF). Das Unternehmen stellt Küchengeräte und Besteck für Privathaushalte, Gastronomie und Hotellerie her.

Drei Monate nach seiner Aufnahme in den Vorstand wurde er Ende Juni 2003 zum Vorstandsvorsitzenden bestellt. Er hauchte dem etwas verschlafen wirkenden Unternehmen neues Leben ein. Unter seiner Führung erwirtschaftete WMF 2012 zum ersten Mal mehr als 1 Mrd. Euro Umsatz. Nicht lange nach dem Einstieg des US-Finanzinvestors KKR bei WMF schied Klapproth 2013 aus.

Von WMF zu Hansgrohe

Von 2014 bis 2018 war er Vorstandsvorsitzender von Hansgrohe, einem Hersteller von Armaturen und Brausen aus dem Schwarzwald. Neben der Fokussierung auf Spitzenqualität war Klapproth auch die Digitalisierung des Unternehmens wichtig. Wie schon bei WMF sorgte er auch bei Hansgrohe für signifikantes Wachstum, und ebenfalls wie bei WMF überschritt das Unternehmen unter Klapproths Ägide erstmals die Umsatzmarke von 1 Mrd. Euro (2016). In seiner Funktion als CEO setzte er sich auch dafür ein, den Radsport finanziell zu unterstützen, um die Marke Hansgrohe bekannter zu machen und sie gegen den Konkurrenten Grohe durchzusetzen. So war die Firma von 2017 bis 2020 Namensgeber für das erfolgreiche Radrennsport-Team „Bora-hansgrohe“. Im Sommer 2018 schied Klapproth überraschend bei Hansgrohe aus. An diesem Sonntag wird der begeisterte Läufer und Skifahrer 60 Jahre alt.

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