PERSONEN

Töchter von Korean-Air-Chef stolpern über Wutaffäre

mf - Die zwei Töchter des Chairman von Korean Air Lines, Cho Yang-ho (68), sind am Sonntag mit sofortiger Wirkung von ihren Ämtern zurückgetreten. Nach anderen Berichten wurden die beiden von ihrem Vater gefeuert. Seine jüngste Tochter, die...

Töchter von Korean-Air-Chef stolpern über Wutaffäre

mf – Die zwei Töchter des Chairman von Korean Air Lines, Cho Yang-ho (68), sind am Sonntag mit sofortiger Wirkung von ihren Ämtern zurückgetreten. Nach anderen Berichten wurden die beiden von ihrem Vater gefeuert. Seine jüngste Tochter, die 34-jährige Vizepräsidentin Cho Hyun-min, hatte bei einem Geschäftstreffen dem Mitarbeiter einer Werbeagentur angeblich ein Glas ins Gesicht geschüttet. Deswegen hat die südkoreanische Polizei inzwischen Ermittlungen eingeleitet. Ihre ältere Schwester Cho Hyun-ah (43) war wegen eines ähnlichen Wutanfalls bereits vor vier Jahren in die Schlagzeilen geraten. Die damalige Vizepräsidentin von Korean Air regte sich darüber auf, dass ihr ein Steward in der ersten Klasse Macadamia-Nüsse in der Tüte statt in einer Schale reichte. Deswegen ließ sie die Maschine an den Flugsteig im Flughafen von New York zurückkehren und warf den Steward von Bord. Dafür wurde sie in Südkorea zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, was später zur Bewährung ausgesetzt wurde. Erst im vergangenen Monat war sie als Präsidentin der Hotelsparte zu Korean Air zurückgekehrt. Druck der Bürger Korean Air gehört zum Konglomerat Hanjin, das 1945 gegründet wurde. Die wichtigsten Sparten sind der Frachtschiffer Hanjin Shipping und die 1969 zugekaufte Fluggesellschaft Korean Air. Deren Chairman Cho ist der älteste Sohn des Hanjin-Gründers. Die Aufregung in Südkorea über die Ausfälle der beiden Cho-Töchter hängt damit zusammen, dass viele Bürger der unangemessenen Macht der Gründerfamilien der Konglomerate und ihrer Annahme, dass sie sich jedes exzentrische Benehmen ungestraft erlauben können, überdrüssig sind. Daher blieb Chairman Cho nur die Option, auf seine beiden Töchter sofort zu verzichten. Ärger ohne EndeDoch sein Ärger ist damit nicht beendet: Auch er selbst steht am Pranger, weil er sein Büro angeblich schalldicht isolieren ließ. Dies wurde von der Öffentlichkeit so interpretiert, als ob er die verbalen Attacken seiner Familienangehörigen auf Mitarbeiter von Korean Air überhören wollte. Zudem geriet seine Frau Lee Myung-hee ins Zwielicht. Sie soll vor fünf Jahren Mitarbeiter einer Baufirma, die ihr Haus in Seoul renovierten, zum Niederknien gezwungen und sie vor die Schienbeine getreten haben.