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Top-Manager Limp verlässt Amazon

Zu seinem Verantwortungsbereich zählen seit 13 Jahren die Sprachassistentin Alexa, Internet-Satelliten und Robotaxis. Nun wird Dave Limp den US-Konzern Amazon verlassen.

Top-Manager Limp verlässt Amazon

Top-Manager Limp
verlässt Amazon
zum Jahresende

dpa-afx Seattle

Dave Limp, Chef der Geräte-Sparte von Amazon, der unter anderem für die Sprachassistentin Alexa, ein Programm für Internet-Satelliten und eine Robotaxi-Firma verantwortlich ist, verlässt den Konzern zum Jahresende. Ein Nachfolger solle in den kommenden Wochen bekanntgegeben werden, schrieb Amazon-Chef Andy Jassy in einer Nachricht an die Mitarbeiter. In der Sparte hat Amazon in den vergangenen Monaten 27.000 Jobs gestrichen.

Limp schrieb, nachdem er sich mehr als 30 Jahre mit Verbraucherelektronik beschäftigt habe, wolle er durch eine andere Brille auf die Zukunft blicken. Er führt die Sparte bei Amazons seit 2010. Der Bereich wurde zunächst mit den Kindle-Lesegeräten groß. Unter Limp folgten Tablets, Streaming-Boxen und die wohl bekanntesten Amazon-Geräte: die Echo-Lautsprecher mit Alexa an Bord. Der Konzern folgte dabei dem Grundsatz, Technik möglichst zum Produktionspreis zu verkaufen, um mehr Geld mit Diensten zu verdienen.

In Konkurrenz zu ChatGPT

Von den verschiedenen Modellen der Echo-Lautsprecher wurden Dutzende Millionen Geräte verkauft. Die Fähigkeiten von Alexa wurden zuletzt von Chatbots mit Künstlicher Intelligenz wie ChatGPT in den Schatten gestellt, die den Eindruck erweckten, leichter Sätze formulieren zu können. Limp betonte, auch Amazon verwende KI-Technologie und Alexa müsse verlässliche Antworten liefern. ChatGPT und ähnlicheSoftware sind bekannt dafür, auch völlig falsche Informationen auszugeben.

Zu den Flops der Sparte gehörte ein Amazon-Smartphone, das schnell wieder eingestellt wurde. Einige vorgestellte experimentelle Geräte wie ein Fitness-Ring kamen nie auf den Markt. Zuletzt trieb Limp mehrere teure Projekte voran. Dazu gehört der Plan für ein weltumspannendes Netzwerk von Satelliten zur Internet-Versorgung mit dem Namen Kuiper. Das Projekt könnte mit dem Starlink-System der Raumfahrtfirma SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk konkurrieren. Die mehr als 3.000 Kuiper-Satelliten müssen allerdings noch gebaut und ins All gebracht werden.

Amazon kaufte auch die auf selbstfahrende Autos spezialisierte Firma Zoox und bereitet den Start von Robotaxi-Diensten unter anderem in Las Vegas vor. Limp ließ zudem Roboter für den Haushalt entwickeln. Er setzte dafür auch zum Kauf des Robotersauger-Spezialisten iRobot an, der Deal wird noch von Wettbewerbshütern geprüft.