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Triumvirat kämpft um Alitalia

tkb - Innerhalb von sechs Monaten sollen die drei neu ernannten Zwangsverwalter von Alitalia eine Lösung für die angeschlagene Airline finden. Entweder wird Alitalia verkauft, oder aber die Fluggesellschaft wird zerschlagen bzw. der Konkurs...

Triumvirat kämpft um Alitalia

tkb – Innerhalb von sechs Monaten sollen die drei neu ernannten Zwangsverwalter von Alitalia eine Lösung für die angeschlagene Airline finden. Entweder wird Alitalia verkauft, oder aber die Fluggesellschaft wird zerschlagen bzw. der Konkurs beantragt. Gleichzeitig wird Roms Regierung die Firma mit einem Überbrückungskredit von 600 Mill. Euro unterstützen und damit bis Ende Oktober den Betrieb der Gesellschaft garantieren. Der Überbrückungskredit liegt damit wesentlich höher, als von Rom vorerst mit 300 bis 400 Mill. Euro in Aussicht gestellt wurde. Die zuständige EU-Kommission hat laut italienischen Medien einen entsprechenden Kredit befürwortet.Der Minister für wirtschaftliche Entwicklung Carlo Calenda hat den Finanzexperten Luigi Gubitosi, den Sachverständigen für Zwangsverwaltung Enrico Laghi und den Luftfahrtexperten und Universitätsprofessor Stefano Paleari als neue Zwangsverwalter ernannt. Das Triumvirat wird ab sofort seine Tätigkeit aufnehmen. Der 56-jährige Gubitosi, wurde im März in den Verwaltungsrat von Alitalia gewählt und sollte als Präsident der Airline für die Umsetzung des Sanierungsplans verantwortlich sein.Der Sanierungsplan mit einer vorgesehenen Kapitalerhöhung von 2 Mrd. Euro und drastischen Personal-und Gehaltskürzungen scheiterte am Widerstand der Belegschaft. Investmentbanker Gubitosi wird vor allem für die Finanzen während der heiklen Übergangsphase zuständig sein. Auch soll er nach einem neuen Partner Ausschau halten. Lufthansa hat bereits abgewinkt, andere Interessenten scheinen derzeit nicht in Aussicht zu sein. Oder aber sie warten ab, bis Alitalia in Konkurs geht und dann wesentlich günstiger zu haben ist. Gubitosi mit einem MBA der London School of Economics und einem MBA von Insead in Fontainebleau begann seine Karriere beim Fiat-Konzern, wo er bis 2005 u.a. als Finanzchef tätig war. Zuletzt versuchte er als Generaldirektor des Staatsfernsehens RAI die Konten in Ordnung zu bringen.Gubitosi wird von dem Betriebswirt Laghi flankiert. Dieser ist seit 2014 im Board der 2014 ausgegliederten Alitalia CAI vertreten und seit vier Jahren Zwangsverwalter des hoch verschuldeten italienischen Stahlherstellers Ilva. Dem 48-jährigen Professor gelang es inzwischen, zwei Kaufinteressenten für den Stahlgiganten zu finden. Ihm wird der technische Teil der Zwangsverwaltung zustehen. Hingegen wird Paleari, Rektor an der Universität Bergamo und für das künftige Maxi-Forschungszentrum Human Technopole in Mailand zuständig, die beiden Zwangskommissare in sämtlichen Fragen der Luftfahrttechnik beraten.- Wertberichtigt Seite 8