Großbank

UBS-Chef wirbt um Verstärkung

Sergio Ermotti, der neue CEO der UBS, spricht zurzeit ehemalige Top-Banker der Bank an, um ihr Interesse an einer Rückkehr auszuloten. Unter ihnen ist auch der ehemalige Finanzchef Tom Naratil.

UBS-Chef wirbt um Verstärkung

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Bloomberg Zürich
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Der UBS-Veteran Tom Naratil hat informierten Kreisen zufolge mit der Bank Gespräche über eine Rückkehr geführt. Offenbar sind diese Teil einer breit angelegten Initiative des neuen CEO Sergio Ermotti. Er hat eine Reihe hochkarätiger Ex-UBS-Banker kontaktiert, um ihr Interesse an einem Wiedereinstieg auszuloten, berichten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Unklar ist, welche Rolle Naratil spielen soll. Er hat die UBS erst vor sechs Monaten verlassen und in den vier Jahrzehnten seiner Tätigkeit bei der Bank eine Reihe von Führungspositionen ausgeübt, darunter Finanzchef und Co-Chef des Wealth Management. Ermotti hat inzwischen den Strategieberater Oliver Wyman für die Unterstützung der Integration angeheuert. Ein UBS-Sprecher wollte sich nicht zu den Informationen äußern. Naratil war nicht sofort für eine Stellungnahme erreichbar.

Offenbar wendet sich Ermotti vor allem an langjährige Verbündete mit Erfahrung im Investmentbanking und im Finanzbereich, da es bei der Credit Suisse vor allem in diesen Bereichen Handlungsbedarf gibt. Die Finanzchefin der UBS, Sarah Youngwood, ist seit weniger als einem Jahr im Amt und wurde von Ermottis Nachfolger und Vorgänger Ralph Hamers geholt. Der Chef der Investmentbank der UBS, Rob Karofsky, kommt eher aus dem Handelsgeschäft als aus dem Dealmaking. Eine starke Finanzfunktion habe Priorität für Ermotti, um das Vertrauen der Kunden zu sichern, nachdem die Credit Suisse unter anderem Probleme mit ihrem Geschäftsbericht hatte, so eine der Personen. Außerdem stehe die Credit Suisse vor Herausforderungen wie dem Abbau problematischer Aktiva und der möglichen Ausgliederung des Schweizer Inlandgeschäfts.

Iqbal Khan, der mehrere Jahre lang das Wealth-Geschäft der Credit Suisse leitete, bevor er 2019 zu UBS wechselte, hat sich inzwischen schon bemüht, seine ehemaligen Kollegen zum Bleiben zu bewegen, wie Bloomberg News berichtete. Damit soll die Abwanderung von Talenten gestoppt werden, bevor der Deal abgeschlossen ist.