Wechsel an der Unternehmensspitze

Umweltbank tauscht CEO aus

Die Umweltbank tauscht den CEO. Das Institut teilte mit, dass Jürgen Koppmann zum Jahresende geht. Die bisherige Finanzvorständin Heike Schmitz leitet das Geldhaus vorübergehend.

Umweltbank tauscht CEO aus

Umweltbank-Chef Koppmann
geht zum Jahresende

sck München

Die Umweltbank hat mit einem abrupten Wechsel an der Unternehmensspitze für Aufsehen gesorgt. Nach operativen Rückschlägen teilte das Institut mit Sitz in Nürnberg ad hoc mit, dass sein Vorstandssprecher geht. Jürgen Koppmann (Jahrgang 1968) scheide zum Jahresende 2023 aus. Für eine Übergangszeit übernehme Heike Schmitz das Amt des CEO. Die Finanzvorständin gehört dem obersten Führungsgremium erst seit August 2022 an. Sie arbeitet seit 2021 für die Umweltbank. Vor ihrem Wechsel war sie für Comdirect tätig gewesen.

Koppmann führt die Bank seit 2019. "Die Amtsniederlegung von Jürgen Koppmann erfolgt im besten freundschaftlichen Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat und den weiteren Vorstandsmitgliedern", so die Umweltbank. Das Kontrollgremium strebe eine "schnelle Nachbesetzung der Position an". Aufsichtsratschef ist der frühere BayernLB-CEO Michael Kemmer. Dem Vorstand gehört als drittes Mitglied Goran Basic an. In einer gesonderten Pressemitteilung würdigte Kemmer Koppmanns Arbeit.

Die Anleger reagierten auf die Nachricht vergrätzt. Bei geringen Tagesumsätzen büßte die Aktie im Xetra-Handel zeitweise 2,5% auf 7,82 Euro ein. Seit Jahresbeginn befindet sich der Titel auf Talfahrt.

Eine Phase negativer Nachrichten

Nähere Angaben über die Gründe des CEO-Wechsels machte die Umweltbank nicht. Koppmanns Ausscheiden folgt auf eine Phase, in der die Umweltbank mit schlechten Nachrichten für Schlagzeilen sorgte. Zur Bilanzvorlage im Februar dieses Jahres räumte Koppmann ein, dass die Finanzaufsicht das Institut gerügt habe. Die BaFin stellte Schwächen in der Geschäftsorganisation fest. Die Administration hat dem CEO zufolge mit dem schnellen Wachstumskurs nicht Schritt halten können. Er kündigte an, die Mängel bis Ende 2023 zu beseitigen. Anfang August kappte das Geldhaus die Ergebnisprognose deutlich. Seinerzeit begründete die Bank dies mit verschobenen Beteiligungsverkäufen, erhöhten Zinsaufwendungen und Mehrkosten aufgrund der erforderlichen Nachbesserungen in der Verwaltung. Im ersten Halbjahr brach das Vorsteuerergebnis um 80% oder 11 Mill. auf 3 Mill. Euro ein.

Koppmann war ein in der Wolle gefärbter Umweltbanker. Nach seiner Banklehre und dem Abschluss des BWL-Studiums stieg er 1996 als Kreditsachbearbeiter bei der fränkischen Adresse ein. Der Manager trug wesentlich zum Aufbau des 1997 offiziell an den Start gegangenen Instituts bei. Von 2002 bis 2014 führte er bereits das Institut als Vorstand. Nach einem dreijährigen Intermezzo in einem Büro für ökologisch-soziale Projekte kehrte Koppmann 2017 zur Umweltbank zurück und stieg vor vier Jahren abermals zum CEO auf.

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