Der neue CEO von Unicredit wird zugleich Chefaufseher der HypoVereinsbank (HVB). Das teilte das Münchner Geldhaus nach einer außerordentlichen Hauptversammlung mit. Mit Wirkung zum 14. Juli 2021 werde Andrea Orcel den Vorsitz des Aufsichtsrats der deutschen Tochtergesellschaft der italienischen Großbank übernehmen. Der 58-Jährige folgt bei der HVB auf Gianpaolo Alessandro, der als ein stellvertretender Vorsitzender im Kontrollgremium verbleibt. Der frühere Chef des Investment Banking von UBS führt die Unicredit-Gruppe seit Mitte April dieses Jahres. Er löste seinerzeit den Franzosen Jean Pierre Mustier (60) an der Konzernspitze ab.

Neu gewählt in den HVB-Aufsichtsrat wurde zudem Fiona Mel­rose, Group Head of Strategy & Optimisation von Unicredit. Melrose war wie Orcel früher für die UBS in ebenfalls leitender Position tätig. Der Italiener nahm seine Kollegin mit zu Unicredit. Bei der Bank in Mailand rückte sie in das unter Orcels Regie neu eingeführte 15-köpfige Group Executive Committee (GEC) auf. Das verkleinerte Führungsorgan ersetzte das einst aus 27 Mitgliedern be­stehende Executive Management Committee. Dem neuen Topmanagement gehört der Mustier-Vertraute Olivier Khayat nicht mehr an. Der Franzose wurde einst als möglicher Nachfolger von Mustier gehandelt. Das Rennen machte aber Orcel. Khayats Entmachtung setzt sich nun bei der HVB fort. Die Bank teilte mit, dass er den Aufsichtsrat verlässt.

Von Stefan Kroneck. 15.7.2021