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Uniqlo-Chef will Frau als Nachfolger

mf - Japans führender Textilkonzern Fast Retailing, mit seiner Marke Uniqlo weltweit die Nummer drei hinter Inditex (Marke Zara) und H&M, steht offenbar vor einem Führungswechsel. Der Gründer Tadashi Yanai, derzeit Chairman, Präsident und CEO,...

Uniqlo-Chef will Frau als Nachfolger

mf – Japans führender Textilkonzern Fast Retailing, mit seiner Marke Uniqlo weltweit die Nummer drei hinter Inditex (Marke Zara) und H&M, steht offenbar vor einem Führungswechsel. Der Gründer Tadashi Yanai, derzeit Chairman, Präsident und CEO, antwortete erstmals konkret auf die Frage, wer sein Nachfolger werden sollte. Er bevorzuge eine Frau, sagte der 70-Jährige dem Finanzdienst Bloomberg.Der Hinweis kam nicht ganz unerwartet. Yanais Geschäftserfolg beruht darauf, dass er regelmäßig mit Traditionen seiner Branche gebrochen hat. Er schaltete alle Zwischenhändler in Japan aus, produzierte im Ausland und setzt auf langlebige “Life Wear” statt “Fast Fashion”. Durch seine Tabubrüche schuf Yanai ein neues Segment für Billigtextilien und stieg dadurch neben Masayoshi Son von Softbank zum reichsten Japaner auf.Seit einigen Jahren bricht der eigensinnige Manager ein weiteres ungeschriebenes Gesetz in Japan und befördert Frauen in Chefpositionen. 36 % der Manager von Fast Retailing waren im Geschäftsjahr 2018 weiblich, neunmal mehr als der japanische Durchschnitt von 4,1 % bei börsennotierten Gesellschaften. Yanai strebt sogar eine Frauenquote für Führungsjobs von über 50 % an. Im Juni beförderte er die 40-jährige Maki Akaida zur Chefin von Uniqlo Japan. Sie arbeitet seit 2011 für Fast Retailing und führte Filialen in Japan sowie Schanghai. “Es ist eine Möglichkeit”, beantwortete er die Frage, ob Akaida seine Nachfolge übernehmen könnte.Der Uniqlo-Gründer übergab 2002 die operative Führung an Genichi Tamatsuka, aber feuerte ihn nach nur drei Jahren. Auch als er das Pensionsalter von 65 Jahren erreichte, wollte Yanai das Heft nicht aus der Hand geben. Sein Ziel bleibt es, Inditex und H&M zu überholen. Seine Söhne Kazumi Yanai (45) und Koji Yanai (42) sitzen seit Ende November 2018 im Verwaltungsrat. Jedoch sollen sie nicht Präsident werden, sagte Yanai im Vorjahr der Finanzzeitung Nikkei.