Volkswagen

Urteil in Prozess gegen Personalmanager erwartet

Im Prozess gegen Karlheinz Blessing wird ein Urteil erwartet. Der 64-Jährige ist wegen des Verdachts der Untreue angeklagt.

Urteil in Prozess gegen Personalmanager erwartet

BZ

Im Strafverfahren am Landgericht Braunschweig wegen des Vorwurfs der Untreue gegen drei ehemalige und einen amtierenden Personalmanager von Volkswagen hat die Staatsanwaltschaft Bewährungsstrafen und Geldauflagen gefordert. Die Angeklagten hätten in Bezug auf die Bezahlung und Boni führender Betriebsratsmitglieder des Unternehmens pflichtwidrig und vorsätzlich gehandelt, erklärte Staatsanwältin Sonja Walther am Montag im Landgericht Braunschweig laut einem Bericht von dpa-afx. Sie warf den Personalverantwortlichen bei Europas größtem Fahrzeugbauer Untreue, teils auch in einem besonders schweren Fall, vor (Az.: 16 KLs 85/19). Volkswagen soll daraus ein Schaden von mehr als 5 Mill. Euro entstanden sein.

Es geht um Bezüge von Ex-Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh und vier weiteren Betriebsräten. Die Personalmanager, darunter die früheren Personalchefs Horst Neumann (72) und Karlheinz Blessing (64), haben nach Überzeugung der Anklagevertreter in den Jahren 2011 bis 2016 unangemessen hohe Bezüge gewährt. Die Staatsanwaltschaft forderte dafür eine Bewährungsstrafe zwischen sechs Monaten und zwei Jahren. Ferner sollen die Angeklagten mit Geldauflagen zwischen 30000 Euro und 1,5 Mill. Euro belegt werden und die Summen an gemeinnützige Vereine zahlen.

Die Verteidiger der vier Personalmanager plädierten hingegen auf Freispruch. Die Vorwürfe seien unbegründet, sagte der Verteidiger des von 2016 bis 2018 amtierenden Konzernpersonalvorstands Blessing am Montag. Auch sein von 2005 bis Ende 2015 amtierender Vorgänger Neumann wies den Untreue-Vorwurf erneut zurück. Ein Urteil in dem ursprünglich bis Ende Oktober angesetzten Prozess könnte bereits am heutigen Dienstag fallen. Der zuständige Richter am Landgericht Braunschweig hatte die Plädoyers und eine Entscheidung in dem vor rund drei Wochen gestarteten Verfahren um mutmaßlich überhöhte Bezahlung führender Betriebsräte bei Volkswagen vorgezogen.