Triebwerkshersteller

Vittadini soll Technologiechefin von Rolls-Royce werden

Als Teenager träumte sie davon, Pilotin bei der italienischen Luftwaffe zu werden. Daraus wurde zwar nichts. Und doch ist Grazia Vittadini zu einer der erfolgreichsten Frauen in der Luftfahrtindustrie geworden. Schuld daran ist die italienische...

Vittadini soll Technologiechefin von Rolls-Royce werden

Als Teenager träumte sie davon, Pilotin bei der italienischen Luftwaffe zu werden. Daraus wurde zwar nichts. Und doch ist Grazia Vittadini zu einer der erfolgreichsten Frauen in der Luftfahrtindustrie geworden. Schuld daran ist die italienische Luftwaffe, die ihre Bewerbung seinerzeit mit der Begründung ablehnte, es gäbe bei ihr keine weiblichen Piloten. Daraufhin habe sie sich gesagt, dann baue sie eben Flugzeuge, wenn sie sie schon nicht fliegen könne, berichtete Vittadini einmal.

Fast 20 Jahre bei Airbus

Nun wird die 52-Jährige ein neues Kapitel aufschlagen. Die studierte Luftfahrtingenieurin wird im November bei dem Triebwerkshersteller Rolls-Royce beginnen, um 2022 die Nachfolge von Technologiechef Paul Stein anzutreten, wenn dieser in den Ruhestand geht. Vittadini hat einen Großteil ihrer Karriere bei Airbus gemacht, wo sie seit 2018 als erste Frau Technologiechefin war.

In den fast 20 Jahren, die Vittadini für den europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern gearbeitet hat, war sie unter anderem an der Entwicklung des A380 beteiligt und Executive Vice President der Verteidigungs- und Raumfahrtsparte. Die lebhafte Ingenieurin, die an diversen Airbus-Standorten in Europa gearbeitet hat, hat sich innerhalb des Konzerns stets dafür eingesetzt, dass Frauen mehr Verantwortung gegeben wird.

Im Juli trat sie überraschend zurück, war aber weiterhin beratend für den Konzern tätig. Zwischen ihr und dem inzwischen als Chef der Militärflugzeugsparte zuständigen damaligen Chefingenieur Jean-Brice Dumont soll es Konkurrenzgerangel gegeben haben, hieß es in Toulouse. Den Posten von Vittadini bei Airbus hat wieder eine Frau übernommen: Sabine Klauke. Sie ist nicht nur Technologie-, sondern auch Chefin des Engineering. Die Ingenieurin, die in Dresden und Valenciennes studierte, ist seit 2002 für Airbus in verschiedenen Führungspositionen tätig, vor ihrer Berufung als Nachfolgerin Vittadinis war sie Chefingenieurin von Airbus Defence and Space.