Stahlkonzern

Vorstandsumbau bei Voestalpine gestartet

Nach dem Vorstandsbeben bei Voestalpine zu Wochenbeginn hat der Aufsichtsrat zentrale Personalentscheidungen bekannt gegeben. Gesucht wird aber noch eine Nachfolge für die CFO-Position.

Vorstandsumbau bei Voestalpine gestartet

Vorstandsumbau bei
Voestalpine gestartet

ak Düsseldorf

Nach der Rücktrittsankündigung von drei Vorstandsmitgliedern ist beim österreichischen Stahlkonzern Voestalpine der Umbau des Führungsgremiums gestartet. Zunächst verlängerte der Aufsichtsrat den Vertrag mit Vorstandschef Herbert Eibensteiner (60) um fünf Jahre. Mit dieser langfristigen Bestellung dürfte das Kontrollgremium den Investoren zum einen Kontinuität signalisieren wollen, was in Anbetracht des Rückzugs des halben Vorstands geboten schien. Zum anderen kann es auch als Vertrauensbeweis ausgelegt werden.

Der Aufsichtsrat bestellte zudem zwei neue Vorstandmitglieder. Doch nur ein Name wurde zunächst bekannt: Für die Nachfolge von Franz Rotter (66), der in den Ruhestand geht, hat sich Voestalpine für eine interne Lösung entschieden. Neues Konzernvorstandsmitglied und Chef der High Performance Metals Division wird Reinhard Nöbauer. Er arbeitete seit 18 Jahren für Voestalpine und gehört seit 2011 bereits dem Spartenvorstand an.

Auch für die Spitze der Metal Forming Division hat der Aufsichtsrat eine Neubesetzung gefunden, will den Namen aber erst im Laufe des September kommunizieren. Es handele sich um "eine international erfahrene Persönlichkeit aus der Industrie", die die Nachfolge von Peter Schwab antreten soll. Der Manager hatte nach Unternehmensangaben aus persönlichen Gründen eine Vertragsverlängerung abgelehnt. Er ist seit 30 Jahren für Voestalpine tätig und war unter anderem lange Forschungschef des Konzerns.

Keine Fortschritte in der Diversität

Die Suche nach einem neuen CFO läuft noch. Der langjährige Finanzvorstand Robert Ottel habe das Angebot einer Vertragsverlängerung nicht angenommen, wie Voestalpine am Montag bereits ad hoc mitgeteilt hatte. Er ist seit 18 Jahren auf seiner jetzigen Position tätig, der Abgang hatte die Konzernverantwortlichen wohl überrascht, wie in der österreichischen Presse gemutmaßt wird. Ottel (Jahrgang 1967) geht wie seine Vorstandskollegen Ende März 2024.

Ob der bislang rein männlich besetzte Voestalpine-Vorstand diverser wird, bleibt offen. Auch eine substanzielle Verjüngung ist nicht in Sicht. Die verbleibenden Vorstandsmitglieder Hubert Zajicek (54) und Franz Kainersdorfer (56) erhielten wie CEO Eibensteiner neue Verträge bis 2029.

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