Bei der Deutschen Börse wird es Anfang 2025 zu einem Führungswechsel kommen. Denn Theodor Weimer wird seinen bis Ende 2024 laufenden Vertrag nicht verlängern, wie der Vorstandsvorsitzende des Marktbetreibers vor dem Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten bekannt gegeben hat. Weimer wird im kommenden Jahr seinen 65. Geburtstag feiern und damit die Altersobergrenze erreichen, die sich die Deutsche Börse für Vorstandsmitglieder gesetzt hat.

Weimer erklärte auch, nach der noch zu vollziehenden Übernahme des dänischen Finanz-Software-Spezialisten Simcorp in den verbleibenden 18 Monaten seiner Amtszeit keine milliardenschweren Transaktionen mehr zu planen. Das ist allerdings wenig verwunderlich, handelt es sich mit einem Volumen von 3,9 Mrd. Euro doch um die bislang größte Akquisition des Unternehmens, die nicht nur die Finanzen stark beansprucht, sondern auch den Einsatz erheblicher Managementkapazitäten erfordert.

Von nachlassendem Gestaltungswillen des ehemaligen Vorstandssprechers der Hypovereinsbank, der die Deutsche Börse seit Anfang 2018 führt, kann jedoch keinesfalls die Rede sein. Die Übernahme der Simcorp, die neben der Annahme durch deren Aktionäre auch noch einige Zeit in Anspruch nehmende regulatorische Hürden zu nehmen hat, und der gleichzeitige bzw. mit der Akquisition verbundene Umbau des Datengeschäfts des Konzerns, sind weit mehr als bloße Verwaltungsaktivitäten. Mehr noch: Wenn die Übernahme wie erwartet im dritten Quartal abschlossen ist, wird Weimer seine neue Mittelfriststrategie 2026 vorstellen. Der dafür ursprünglich Ende Juni angesetzte Investor Day, der wegen des Simcorp-Deals verschoben werden musste, wird nun am 7. November stattfinden.