Der Niederländer Rutger Wijburg (59) wird am 1. April neuer Chief Operations Officer (COO) im Vorstand von Infineon. Er löst Jochen Hanebeck ab, der dann als Nachfolger von Reinhard Ploss Vorstandsvorsitzender des Münchner Halbleiterkonzerns wird.

Wijburg ist seit Juni 2018 im Unternehmen und war zunächst Geschäftsführer des Standorts Dresden. Seit Januar des vergangenen Jahres leitet der Elektroingenieur das Frontend-Segment und konzentrierte sich auf den Ausbau der Kapazitäten von Verbindungshalbleitern. Er ist seit mehr als 30 Jahren in der Halbleiterindustrie tätig und hatte seine Karriere im Philips-Konzern begonnen. Von 2006 bis 2011 arbeitete er für den von Philips ausgegliederten Halbleiterkonzern NXP. Im Oktober 2011 wechselte Wijburg als Geschäftsführer zum Auftragsfertiger Globalfoundries in Dresden. Dort blieb er bis Februar 2018.

Internationalität und strategische Weitsicht rundeten Wijburgs Profil ab, sagte Wolfgang Eder, der Aufsichtsratsvorsitzende von Infineon, am Donnerstag in der Hauptversammlung. Wijburg sei wie im Unternehmen üblich zunächst für drei Jahre zum Vorstand bestellt worden. Der künftige Vorstandschef Hanebeck sagte über seinen Nachfolger, dieser habe „in seinen dreieinhalb Jahren bei Infineon gezeigt, dass er Menschen für sich gewinnen und Organisationen auf ein gemeinsames Ziel einschwören kann“.

Ploss sprach zum Abschied von einem stets offenen und wertschätzenden Umgang miteinander im Unternehmen. Er blendete allerdings die Phase im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts aus, als Intrigen im Vorstand geherrscht hatten.