ge – Auch Wolfgang Prock-Schauer ist in Berlin gescheitert. Wie vor ihm Joachim Hunold, der (Neu-)Gründer von Air Berlin, und Ex-Bahn-Chef Hartmut Mehdorn. Und ob sein Nachfolger Stefan Pichler die chronisch defizitäre Airline jemals in die Gewinnzone fliegen kann, ist ungewiss. Vorerst ist Zerschlagung angesagt.Dabei kam der im österreichischen Waldviertel geborene Prock-Schauer mit einem guten Ruf nach Berlin. Nach seinem Studium an der Wirtschaftsuniversität Wien ging er 1981 zur heutigen Lufthansa-Tochter Austrian Airlines, wo er das Netzwerk-Management und die Integration der regionalen Fluggesellschaften Lauda Air und Tyrolean verantwortete. Nach Jahren als Sanierer bei der in Mumbai beheimateten indischen Fluggesellschaft Jet Airways, die er 2005 an die Börse brachte, holte ihn die Lufthansa 2009 als Chef zu ihrer Tochter BMI, mit der sie freilich nie ganz glücklich wurde. Als die britische Airline schließlich an die British-Airways-Mutter IAG verkauft wurde, war auch für deren Chef das Ende gekommen. Von dort ging Prock-Schauer als Chief Strategy and Planning Officer (CSPO) zu Air Berlin, wo er Anfang 2013 zum CEO befördert wurde. Wie sein impulsiver Vorgänger versprach auch der zurückhaltende neue Chef schon bald schwarze Zahlen bei Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft – die allerdings trotz immer weiter verschärfter Sanierungsprogramme bis heute nicht in Sicht sind. Nach zwei Jahren als CEO schmiss Prock-Schauer hin, blieb aber zumindest für einige Zeit als Strategie- und Planungschef in Berlin an Bord.Mitte 2015 ging er dann nach Indien zurück als Chef von Go Air. Diese nur innerhalb des Subkontinents tätige Billigfluggesellschaft ist die fünftgrößte Airline des Landes. Der Manager, der am Sonnabend seinen 60. Geburtstag feiert, ist verheiratet und hat drei Kinder.