Großküchenausstatter

Rational schockiert mit verhaltener Prognose

Die zweite Coronawelle setzt dem Großküchenausstatter Rational schwer zu.

Rational schockiert mit verhaltener Prognose

sck München – Die zweite Coronawelle setzt dem Großküchenausstatter Rational schwer zu. Das Unternehmen mit Sitz in Landsberg am Lech (Bayern) räumte ein, dass angesichts der Unvorhersehbarkeit von Lockerungen oder verlängerten Verschärfungen der Einschränkungen aufgrund der Pandemie viele Kunden vor allem in der Hotellerie und Gastronomie stark verunsichert seien. Daher ist einer Mitteilung des Unternehmens zufolge eine präzise Prognose fürs laufende Jahr nur schwer möglich. Rational geht für 2021 beim Umsatz und Absatz lediglich von einem „leichten“ Zuwachs aus.

In Bezug auf die operative Umsatzrendite rechnet der Vorstand sogar mit einer Stagnation. Auf mittlere bis lange Sicht sei die Lage aber unverändert gut, teilte das Management mit. „Mit einem Abflachen der Coronaeffekte und dem Einsetzen der Wirkung der zahlreichen Finanzhilfen werden sich die Marktumstände voraussichtlich normalisieren.“

Anleger reagierten auf den verhaltenen Ausblick schockiert. Die Aktie von Rational stürzte zeitweise um bis zu 13% ab, begrenzte im weiteren Tagesverlauf die Kursverluste etwas und beendete den Xetra-Handel bei 713 Euro (–9,6%). Der Titel war damit am Dienstag Tagesverlierer im MDax. Die Baader Bank bekräftigte ihre Verkaufsempfehlung für das Papier. Die Prognose für die Marge liege deutlich unter der Konsensschätzung der Analysten, begründete die Wertpapierhandelsbank aus Unterschleißheim bei München ihre Einschätzung. Rational bringt am Markt derzeit 8,1 Mrd. Euro auf die Waage. Die Aktie hatte sich rasch von den Börsencrashs im März und April 2020 infolge des Ausbruchs der Pandemie erholt.

Weitere Details zur Prognose für 2021 will Vorstandschef Peter Stadelmann zur Bilanzvorlage am 24. März erläutern. Im vergangenen Jahr hatte Rational wegen der Belastungen durch die Pandemie einen Umsatz- und Gewinneinbruch verzeichnet. Die Konzernerlöse schrumpften um 23% auf 650 Mill. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern ging nach vorläufigen Unternehmensangaben um über die Hälfte auf 107 Mill. Euro zurück, wie Rational bereits im Februar berichtete (vgl. BZ vom 12. Februar). Die Rendite fiel dadurch auf 16,5 (i.V. 26,5)% zurück.

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