Übernahmen

Software AG nimmt Zukäufe ins Visier

Die Software AG will ihr Geschäft mit Zukäufen stärken.

Software AG nimmt Zukäufe ins Visier

Reuters/dpa-afx Darmstadt

Die Software AG will ihr Geschäft mit Zukäufen stärken. Es werde selektiv nach kleinen oder mittelgroßen Firmen Ausschau in bestehenden oder neuen Märkten gehalten, sagte Firmenchef Sanjay Brahmawar zu Journalisten am Kapitalmarkttag des Darmstädter MDax-Unternehmens. Gesucht werde vor allem auf dem wichtigsten Markt, den USA, sowie in Großbritannien, Frankreich und auch Deutschland.

Das Unternehmen will auch nach Erreichen der bis 2023 geltenden Mittelfristziele weiter kräftig wachsen. „Zwei oder drei Jahre nach 2023 sind 1,5 Mrd. Euro Umsatz möglich“, sagte Brahmawar. Dazu soll maßgeblich die zuletzt bereits forcierte Umstellung auf Abonnements bei dem MDax-Konzern beitragen. Für 2023 stehen bisher 1 Mrd. Euro Umsatz im Plan, das wären rund 20% mehr als zuletzt im Jahr 2020 mit 835 Mill. Euro. Brahmawar war bei den Darmstädtern 2018 angetreten, um das Unternehmen nach vielen stagnierenden Jahren wieder nachhaltig auf den Wachstumspfad zurückzuführen. Man habe nun den Wendepunkt beim Umbau überschritten, sagte der Manager. In diesem Jahr soll die operative Marge (bereinigtes Ebita) mit den geplanten 16 bis 18% ebenfalls ihren Tiefpunkt erreichen und danach wieder anziehen.

Die Software AG stellt ihre Produkte derzeit von einmaligen Lizenzverkäufen auf Abonnements um, was bereits seit einiger Zeit auf den Erlösen lastet, die nun jährlich fließen statt auf einen Schlag. Um von den Vertragserneuerungen zu profitieren, steckt das Unternehmen auch mehr Geld in seine Vertriebsmannschaft, etwa um Verkäuferprovisionen für Abosoftware zu erhöhen. Dieses Jahr sollen die zusätzlichen Investitionen in den Konzernumbau wie bereits bekannt bei 30 Mill. bis 40 Mill. Euro liegen.

Brahmawar setzt voll darauf, dass die Kunden im Abo-Modell bei dem Unternehmen bleiben und sich dies künftig in Wachstum auszahlt, weil die jährlichen Erlöse die wegfallenden Einnahmen aus Lizenzverkäufen nach einigen Jahren wettmachen. Bereits jetzt seien 85% des Umsatzes wiederkehrend – also entweder über Software-Abos oder über Wartungsverträge für frühere Lizenzverkäufe. Diese Quote habe man ursprünglich erst für das Jahr 2023 erwartet.