Allianz dominiert Spezialfonds-Geschäft
ssc Frankfurt – Die deutschen Spezialfondsanbieter haben im Jahr 2007 zwei Fünftel weniger neue Mittel eingeworben als im Vorjahr. Fast ein Drittel des Gesamtaufkommens, 10,7 Mrd. Euro, verbuchten sie im Dezember. Mittelabflüsse von 5,2 Mrd. Euro meldete 2007 Pioneer Investments. Die Unicredit-Tochter wird dadurch besonders hart getroffen, da auch aus ihren Publikumsfonds 8,6 Mrd. Euro abgezogen wurden. Branchensiegerin im Spezialfonds-Neugeschäft ist der Allianz-Vermögensverwalter Allianz Global Investors mit 27,6 Mrd. Euro an Nettomittelzuflüssen, fast so viel, wie die Gesamtbranche auf sich vereinigte. Bei Publikumsfonds verbuchte die Allianz-Tochter jedoch Mittelabflüsse von 5,3 Mrd. Euro, das zweitschwächste Ergebnis der Branche. Insgesamt warben Spezialfonds den Zahlen des Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI) zufolge im vergangenen Jahr 28,7 Mrd. Euro ein. 2006 waren es 48,4 Mrd. Euro. Auch 2005 fiel das Spezialfondsgeschäft mit 40,4 Mrd. Euro deutlich besser aus . Meag räumt im Dezember abIm Dezember 2007 wurden per saldo 10,7 Mrd. Euro eingesammelt. Hierfür waren insbesondere Mittelzuflüsse von 11,6 Mrd. Euro bei der Meag verantwortlich, die die Kapitalanlagen der Münchener Rück und ihrer Erstversicherungstochter Ergo verwaltet. Die Meag ist mit 13,7 Mrd. Euro auch zweitstärkste Spezialfondsanbieterin 2007.Auf den Plätzen 3 und 4 folgen Master-KAG-Dienstleister, die Vermögensverwaltungs-Mandate verschiedener Anbieter auf einer Plattform bündeln: die HSBC-Trinkaus-Tochter Internationale Kapitalanlagegesellschaft (Inka) mit Zuflüssen von 6,6 Mrd. Euro sowie die zum Sparkassenverbund gehörende Deka Fundmaster mit 5,9 Mrd. Euro. Im klassischen Spezialfonds-Geschäft verbuchte die Deka jedoch Mittelabflüsse von 3,3 Mrd. Euro. Damit war sie die zweitschwächste Gesellschaft vor der Commerzbank-Tochter Cominvest mit 1,9 Mrd. Euro.Auf Immobilienvehikel entfielen 750 Mill. Euro des Spezialfonds-Neugeschäfts im vergangenen Jahr. Positiv sticht Schroder Property hervor, die vom britischen Vermögensverwalter Schroders aufgekaufte ehemalige Aareal Immobilien Kapitalanlagegesellschaft. Sie verbuchte Mittelzuflüsse von 310 Mill. Euro. In Fonds von Morgan Stanley Real Estate flossen 290 Mill. Euro und in Immobilien-Spezialfonds der UBS 200 Mill. Euro. Erfolgreiche Deutsche BankEinen kräftigen Mittelabfluss von 410 Mill. Euro auf institutioneller Seite verbuchte dagegen die Deka Immobilien Investment. Aus dem Vehikel Asian Property Fund Sicav der SEB flossen 340 Mill. Euro ab. Aus den Spezialfonds von IVG Institutional, der früheren Oppenheim Immobilien, wurden 160 Mill. Euro abgezogen.Alle Spielarten von selbst gemanagten Wertpapierportfolien – Publikumsfonds, Spezialfonds und freie Mandate – zusammengenommen, verbuchten Töchter der Deutschen Bank im Gesamtjahr 2007 das stärkste Mittelaufkommen: Die Publikumsfondsgesellschaft DWS und die auf institutionelles Geschäft fokussierte Konzernschwester DeAM warben insgesamt 26,5 Mrd. Euro ein. 15,6 Mrd. Euro flossen in die Portfolien des Sparkassen-Fondsdienstleisters DekaBank, während das genossenschaftliche Pendant Union Investment 11,8 Mrd. Euro einsammeln konnte. Mit Abstand die größte Verliererin des Jahres 2007 war auch insgesamt betrachtet die Pioneer-Gruppe, die Mittelabflüsse von 11 Mrd. Euro verzeichnete. Aus den deutschen Portfolien der US-Fondsgesellschaft Fidelity wurden 3,3 Mrd. Euro abgezogen. Bei der Oppenheim-Gruppe flossen Vermögensverwaltungs-Gelder im Volumen von insgesamt 1,4 Mrd. Euro ab. Betrachtet man die verwalteten Bestände, kommt Allianz Global Investors nun auf 281 Mrd. Euro in aktiv gemanagten Portfolien. Auf Platz 2 rangiert DWS/DeAM mit 261 Mrd. Euro. Mit deutlich größerem Abstand folgen die großen Fondsgesellschaften der beiden Finanzverbünde, DekaBank (196 Mrd. Euro) und Union Investment (160 Mrd. Euro).