Kapitalanlage - Die Börse spricht...

Allianz verlängert Probezeit für DrKW

Börsen-Zeitung, 13.8.2005 Die Börse spricht über die Münchener Allianz. Der von vielen Marktteilnehmern für den vergangenen Freitag erhoffte große Big Bang ist ausgeblieben. Die Zahlen des Versicherers, in großen Teilen bereits am Dienstagabend...

Allianz verlängert Probezeit für DrKW

Die Börse spricht über die Münchener Allianz. Der von vielen Marktteilnehmern für den vergangenen Freitag erhoffte große Big Bang ist ausgeblieben. Die Zahlen des Versicherers, in großen Teilen bereits am Dienstagabend vorab bekannt geworden, waren besser als erwartet und untermauerten damit die seit einigen Wochen schon zu beobachtende Hausse in dem Assekuranzwert. Die brennenden Fragen nach der Zukunft der Dresdner Bank wurden indes ausweichend beantwortet. Über die Beweggründe der Allianz wird am Markt heftig spekuliert. Fakt ist: Wenn der Versicherer seine Banktochter aufteilt oder veräußert, wird einerseits etwas Kapital freigesetzt, auf der anderen Seite aber vieles an Reputation und Kundenzugang abgegeben. Ob Allianz-Chef Michael Dieckmann das will, bleibt abzuwarten. Wie es in Münchener Kreisen heißt, wollen die Vertreter der Versicherungsseite im Aufsichtsrat der Dresdner Bank samt Investmentbankarm DrKW gerne noch ein Jahr Bewährungszeit geben. Für die Chance müsste DrKW allerdings die Kosten deutlich senken, die vor allem durch die piekfeinen Investmentbanker in London massig anfallen. Der Allianz-Aktie hat der ausgebliebene Big Bang jedenfalls nicht geschadet. Ganz im Gegenteil, im frühen Freitagshandel erreichte der Titel mit 110,78 Euro noch ein neues Jahreshoch. In der neuen Kalenderwoche wird sich Papst Benedikt XVI. erstmals in Deutschland den Gläubigen vor Ort zeigen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche tritt vor zehntausenden von Gläubigen auf dem XX. Weltjugendtag vom 16. bis 21. August in Köln auf. Der als sehr konservativ geltende Geistliche erfreut sich aller öffentlichen Kritik zum Trotz einer großen Beliebtheit bei den Gläubigen. Seine Bücher stehen auf den Bestsellerlisten ganz oben. Auf dem Börsenparkett ist das geistliche Thema noch nicht richtig angekommen. Warum eigentlich nicht? Auf der weltlichen Seite wird eigentlich jeder sich bietende Trend nach Möglichkeiten zur Gewinnoptimierung durchleuchtet. Bei Benedikt XVI. gäbe es auch für die Börsianer Möglichkeiten, aktiv zu werden. Wie? Durch den Kauf von Aktien der Schwabenverlag AG, eines größtenteils in kirchlichen Händen befindlichen Verlagshauses aus Ostfildern, einer Stadt mit 35 000 Einwohnern in der Region Stuttgart. Der Börsenzwerg mit einer Marktkapitalisierung von 4 Mill. Euro hat dem Vernehmen nach auch die Rechte an einigen Printprodukten von Benedikt XVI. (u. a. die Vatikan-Zeitung “L’Osservatore Romano”). Der Schwabenverlag könnte – bei geschickter Vermarktung – vom regen Devotionalienhandel um den deutschen Papst profitieren. Und damit auch der Aktienkurs. Marge mit Gottes Segen.