Allianz zurückhaltend bei Fondsgebundenen
Allianz zurückhaltend bei Fondsgebundenen
la Frankfurt – Am Boom der fondsgebundenen Versicherungen partizipiert auch Deutschlands größter Lebensversicherer, die Allianz Leben. Jedoch ist der Anteil dieser Produkte sowohl im Neugeschäft als auch im Bestand deutlich geringer als bei vielen Konkurrenten. Die klassischen kapitalbildenden Produkte bilden weiterhin den Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit.”Das ist Ausdruck unserer Philosophie”, so Hans Schoch, Leiter Rechnungslegung. Die Allianz Leben wolle Lösungen für die Alters- und Hinterbliebenenversorgung anbieten. Basis dafür seien die klassischen Produkte, die die biometrischen Risiken abdeckten und eine garantierte Leistung böten. Fondsgebundene Versicherungen, die in der Regel eben keine Leistungsgarantie vorsähen, sondern das Kapitalanlagerisiko auf den Versicherungsnehmer abwälzten, seien deshalb in erster Linie nur eine Ergänzung für die Altersvorsorge. Kleiner Anteil im NeugeschäftDer Neugeschäftsanteil der fondsgebundenen Policen bei Allianz Leben lag in den ersten Monaten des Jahres bei rund 11 %, so Schoch. Im Bestand waren Ende 2004 rund 214 000 Policen mit einer Versicherungssumme von 2,9 Mrd. Euro. Insgesamt verwaltet Allianz Leben 10,5 Millionen Policen mit einer Versicherungssumme von 249 Mrd. Euro.Dementsprechend niedrig ist auch der auf Fondsgebundene entfallende Anteil an den Kapitalanlagen, der in den Bilanzen der Versicherungsgesellschaften getrennt vom Kapitalstock der klassischen Produkte ausgewiesen werden muss. Eine getrennte Zuordnung ist notwendig, weil hier der Anspruch der Versicherten genau der Höhe der Kapitalanlagen entspricht. Auf Fondsgebundene entfielen Ende vergangenen Jahres 325,4 Mill. Euro Kapitalanlagen. Das sind gerade einmal rund 0,3 % der insgesamt von Allianz Leben verwalteten rund 111 Mrd. Euro. Dies rührt daher, dass die Allianz erst vor wenigen Jahren – 2001 – in das Geschäft mit Fondsgebundenen eingestiegen ist. Frankfurt Trust bevorzugtInvestiert haben die Kunden von Fondsgebundenen ihre Sparbeiträge in erster Linie in konzerneigene Fonds von Allianz und Dit. Am gefragtesten ist der “Euro Rentenfonds K”, der für die Versicherten per Ende 2004 fast 33 Mill. Euro verwaltet. Gleich an zweiter Stelle steht ein externer Fonds, der “Frankfurt-Trust-DFS-Fonds” mit rund 22 Mill. Euro – er verwaltet jedoch nur Mittel für die betriebliche Altersvorsorge. Danach folgt wieder ein eigenes Produkt, der “Dit-Euro Bond Total Return FCP” mit knapp 20 Mill. Euro. Von den externen Fonds gehört noch der “F. Templeton Inv. FDS-T. Growth” (14 Mill. Euro) zu den beliebtesten. Kein Trend vorhersehbarEin Trend für fondsgebundene Versicherungen ist Schoch zufolge nur schwer vorherzusagen. Policen, die nur in Aktienfonds anlegten, böten keine besonderen steuerlichen Vorteile gegenüber der Direktanlage in Aktienfonds. Bei auf Rentenfonds basierenden Fondsgebundenen sei es genau umgekehrt. Allerdings mindere hier der niedrige Kapitalmarktzins derzeit die Attraktivität dieser Anlage. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, biete die Allianz jederzeit die Möglichkeit, kostenfrei in andere Fonds umzuschichten, so Schoch.