kko Frankfurt – Dividenden sind ein starkes Signal an die Anleger über den Finanzzustand eines Unternehmens – sollte man meinen. Die BASF-Aktionäre scheinen dies aktuell jedoch anders zu sehen: Obwohl das Unternehmen eine Dividendenerhöhung um 30 % auf 3,90 Euro ankündigte, schenkten die Investoren ihre Aufmerksamkeit anlässlich der Zahlenvorlage vor allem den Angaben zum Schlussquartal. Weil einige Anlagen nach routinemäßigen Wartungsarbeiten später als geplant wieder in Betrieb gingen und in Nordamerika eine Wertberichtigung vorgenommen werden musste, blieben Umsatz und Ergebnis des weltweit größten Chemiekonzerns im vierten Quartal hinter den Markterwartungen zurück, was die Aktie unter Druck setzte. Sven Dopke, Analyst bei der Hamburger Privatbank M. M. Warburg, hält die negative Antwort der Aktionäre auf die Berichterstattung von BASF für übertrieben und sieht die aktuelle Bewertung des Papiers als günstige Einstiegsgelegenheit. Die Kaufempfehlung für die Aktie sowie das Kursziel von 104 Euro werden bekräftigt. Wie der Experte schreibt, sprechen derzeit gleich mehrere nachhaltige Argumente für die Aktie des Ludwigshafener Chemiekonzerns: Zum einen sei BASF im weltweiten Vergleich das qualitativ beste Unternehmen der Chemiebranche mit einem vergleichsweise günstigen Chance-Risiko-Profil. “Insbesondere wenn die konjunkturellen Unsicherheiten zunehmen, dürfte sich eine stärkere Orientierung auf Qualität positiv für BASF auswirken”, schreibt Dopke. Zum anderen sei die Bilanz überdurchschnittlich stark. Auch der Ausblick für 2008 sei trotz der voraussichtlichen Konjunkturverlangsamung optimistisch. Nach Ansicht von Dopke sollte das Papier in den kommenden Wochen allein wegen der hohen Dividendenrendite von 4,6 % und weiterer Aktienrückkäufe stärker in den Fokus der Anleger rücken. Carsten Kunold von Merck Finck, der das Kursziel mit 111 Euro angibt, empfiehlt BASF ebenfalls weiter zum Kauf. Mit den Zielen eines höheren Erlöses und einer leichten Ergebnisverbesserung habe BASF einen ziemlich optimistischen Ausblick gegeben. Er sei optimistischer als der Ausblick des Vorjahres, und das trotz zunehmender weltwirtschaftlicher Sorgen. Die Bewertung sei mit einem 2008er-KGV von 9,5 und einer Dividendenrendite von nahezu 5,5 % ziemlich niedrig.