ars Frankfurt – Trotz der Unsicherheit durch die europäische Staatsschuldenkrise hat auch der europäische Markt für börsengehandelte Passivprodukte seinen Aufschwung im Oktober fortgesetzt. Die in Europa gehandelten Exchange Traded Products (ETP) kamen auf Neugelder in Höhe von 4,2 Mrd. Dollar. In den ersten zehn Monaten flossen 24,2 Mrd. Dollar bzw. 19 Mrd. Euro netto in den Markt. Ende Oktober verwalteten die Anbieter 350 Mrd. Dollar bzw. rund 275 Mrd. Euro. Das zeigt die Oktober-Statistik von BlackRock.Die genauere Analyse zeigt, dass die Investoren physisch abbildende Exchange Traded Products (ETP) bevorzugen. Allein 13,2 Mrd. Dollar sammelte iShares ein, ein typischer Anbieter von Produkten, der in alle dem Index zugrunde liegenden Titel investiert. Ende Oktober verwaltete die BlackRock-Tochter ein Anlegervermögen von 129,8 Mrd. Dollar, was ihr einen Marktanteil von 37,1 % sicherte. Kein anderer Anbieter verzeichnet derart hohe Zuflüsse. Offenbar bevorzugen viele institutionelle Anleger aus regulatorischen Gründen oder auch aus Angst vor dem Gegenparteirisiko der synthetischen ETF die physisch replizierenden Indexfonds. Source verzeichnete im Oktober Neugelder in Höhe von 4 Mrd. Dollar. Die Fondsgesellschaft bietet allerdings synthetische Indexfonds an. Mit einem Volumen von 14 Mrd. Dollar erreicht sie einen Marktanteil von lediglich 3,4 %.Der gemessen an den Assets under Management von 48,1 Mrd. Dollar zweitgrößte ETF-Anbieter ist DB X-Trackers. Die Deutsche-Bank-Tochter, Anbieter von synthetischen Indexfonds, kam lediglich auf Zuflüsse von 0,7 Mrd. Dollar. Lyxor, mit einem Volumen von 40,5 Mrd. Dollar drittgrößter Anbieter in Europa, vertrauten die Anleger lediglich 100 Mill. Dollar an. Auch die ETF-Tochter der Société Générale ist ein Anbieter hauptsächlich von swapbasierten Indexfonds. Allerdings hat Lyxor im September angekündigt, Ende 2012 physisch replizierende Indexfonds auf Anleihen auflegen zu wollen. Aufgrund der Nachfrage der Anleger möchte Lyxor ihren Kunden “das Beste aus zwei Welten” anbieten, hieß es.Aufgrund des Interesses der Anleger an den physisch replizierenden Indexfonds dürften andere Anbieter dem Beispiel von Lyxor in den kommenden Wochen folgen und ebenfalls die Produktpalette um physische ETF erweitern.