Von Stefanie Schulte, Frankfurt Flaggschiff-Fonds der Cominvest wie der 1,5 Mrd. Euro schwere, 58 Jahre alte Aktienfonds “Fondak”, der 800 Mill. Euro schwere Rentenfonds “Adireth” oder der 1,4 Mrd. Euro schwere steueroptimierte Geldmarktfonds “Cominvest Top 4” sollen auch nach der Fusion der bisherigen Commerzbank-Tochter mit Allianz Global Investors (AGI) bestehen bleiben. Davon geht die Commerzbank laut einem internen Schreiben an den Vertrieb aus, das der Börsen-Zeitung vorliegt. Insgesamt 26 Fonds werden aufgelistet, “deren Fortbestand in der gemeinsamen Produktpalette bereits sicher zugesagt” werden könne (siehe Kasten). Darüber hinaus werde sich auch bei den etwa 60 Fonds mit fester Laufzeit, darunter die Garantiefonds, nichts ändern. Zusätzlich sollen die etwa zehn Vermögensmanagement-Produkte der Serien “Allstars” und “Premium Management” erhalten bleiben, die die Bank gezielt im Jahresendgeschäft vor der Abgeltungsteuer vermarktet. Sie verbuchten seit Januar insgesamt Zuflüsse von etwa 4 Mrd. Euro. Hauptabsatzträger 2008Die Hauptabsatzträger des Jahres 2008 bleiben damit bis auf Weiteres bestehen. Mit allen Publikumsfonds warb die Cominvest von Januar bis August insgesamt 5,5 Mrd. Euro ein.Mit dem Schreiben will die Commerzbank offenbar Vertriebspartner und Kunden beruhigen, nachdem Cominvest und AGI angekündigt hatten, im Zuge ihrer Fusion die Produktpaletten zu straffen. AGI bietet bislang in Deutschland etwa 250, die Cominvest etwa 300 Publikumsfonds an. Fasse man unterschiedliche Anteilsklassen von Fonds zusammen, manage die Cominvest etwa 240 Produkte, so ein Sprecher. Betrachtet man das gesamte internationale Geschäft, ist die AGI um ein Vielfaches größer als die Cominvest. Deswegen gilt als wahrscheinlich, dass vor allem der Commerzbank-Tochter Einschnitte drohen. Aus dem Commerzbank-Schreiben lässt sich schließen, dass die Zukunft von knapp 150 Cominvest-Fonds noch offen ist, darunter viele Produkte, die höchstens ein zweistelliges Millionenvolumen aufweisen. Dies müsse aber keineswegs bedeuten, dass diese Fonds vom Markt verschwänden, betonten Sprecher von Cominvest und AGI unisono. Man befinde sich hinsichtlich möglicher Fondsfusionen in “laufenden Gesprächen”, so der AGI-Sprecher, strebe aber an, auch künftig eine “breite Produktpalette” zu haben. Der Cominvest-Sprecher bekräftigte, es werde bei Fusionen eine “steuerneutrale Zusammenlegung” angestrebt – Anleger sollen also nicht den Bestandsschutz im Zusammenhang mit der ab 2009 geltenden Abgeltungsteuer verlieren. Zu den größeren Fonds, die bisher nicht auf der Liste stehen, zählen etwa die Rentenfonds “Adirenta” und “Fondirent”, die 380 Mill. Euro bzw. 290 Mill. Euro verwalten. Auch einige größere Aktienfonds wie der 270 Mill. Euro schwere “Adiverba”, der schwerpunktmäßig in Finanzdienstleister investiert, fehlen.