Asset Management

Commerzbank will mit Hedgefonds wachsen

Umfang soll von 700 Mill. auf 5 Mrd. Dollar steigen - Nach Retailkunden stehen Institutionelle im Fokus

Commerzbank will mit Hedgefonds wachsen

Von Christina Rathmann, Frankfurt Das Vermögen, das die Commerzbank in Dach-Hedgefonds und ähnlichen Strukturen verwaltet, soll mittelfristig auf 4 Mrd. bis 5 Mrd. Euro wachsen. Das sagte Mehraj Mattoo, Leiter Alternative Investment Strategies der Commerzbank, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Derzeit belaufe sich das verwaltete Vermögen auf gut 700 Mill. Dollar. In den nächsten Monaten soll eine Reihe neuer Produkte auf den Markt kommen, kündigte Mattoo an. Verstärkt sollen künftig auch institutionelle Investoren für die Commerzbank-Produkte gewonnen werden.Der größte Teil des von der Commerzbank verwalteten Hedgefonds-Vermögens entfällt auf den “Comas Strategy Fund”, einen Dach-Hedgefonds, der auf den Cayman Islands domiziliert ist. Rund 510 Mill. Dollar ist er derzeit schwer, vertrieben wird er seit gut fünf Jahren an deutsche Privatanleger in Form der “Comas”-Zertifikate. Die Performance belief sich im vergangenen Jahr auf 9 %. Bedeutend kleiner sind die anderen Fonds, die ebenfalls in Form von Zertifikaten vertrieben werden: Das Produkt “Comas Gateway” ist derzeit 55 Mill. Dollar schwer, “Comas Elinas” 22 Mill. Dollar. Beide Fonds sollen nach Angaben Mattoos von Cayman nach Dublin verlegt werden. Derzeit 42 Mill. Dollar liegen in dem Dubliner “Comas Global Alternatives Fund”, einem Multi-Strategie-Fonds für Institutionelle, der seit Januar geöffnet ist. Plattform in DublinDie Dubliner Plattform, die Anfang Dezember vergangenen Jahres in Betrieb genommen wurde, soll in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Vor allem mit der Geschwindigkeit will Mattoo bei den institutionellen Kunden punkten: “Wir können in Dublin innerhalb von nur zwei Wochen ein neues Produkt auflegen – inklusive Genehmigung”, sagt er.Für die Commerzbank lohne das Geschäft nicht nur, wenn die Summe des verwalteten Vermögens steige. Die Erträge in dem Geschäft hingen vielmehr auch von der Rendite der Produkte ab. In der Regel belaufe sich die Performance-abhängige Komponente der Gebühren auf 10 % der Wertsteigerung.Nachdem bisher vor allem Retail-Investoren die als Zertifikate verpackten Dach-Hedgefonds gekauft haben, würden nun verstärkt institutionelle Kunden angesprochen, sagte Mattoo. Pensionsfonds, Versicherer und Regionalbanken stehen ganz oben auf seiner Liste. Geografisch liege der Fokus auf Deutschland und den europäischen Märkten Italien, Spanien, Frankreich und Großbritannien. Aber auch die Vereinigten Arabischen Emirate, Qatar, Bahrain und einige asiatische Märkte will Mattoo angehen. Vertrieb via InvestmentbankDer Vertrieb dort soll über die im Investment Banking tätigen Niederlassungen der Commerzbank erfolgen. Dem Investment Banking – nicht dem Asset Management – ist auch die Einheit Alternative Investment Strategies zugeordnet, die Mattoo leitet. In Deutschland sollen die Sparten Investment und Corporate Banking den Vertrieb ankurbeln. Überschneidungen mit dem Cominvest-Vertrieb gibt es nach Angaben Mattoos nicht.Verwaltet werden die Dach-Hedgefonds der Commerzbank von Teams in New York und London. Das amerikanische Team umfasse zwei Senior Portfolio Manager, die vor vier Jahren von Bankers Trust zur Commerzbank gewechselt seien, berichtet Mattoo. Vergleichsweise neu dagegen ist das Londoner Team, das fünf Seniors umfasse; zwei davon seien erst kürzlich zur Commerzbank gestoßen. “Wir können nicht einfach in einen Fonds investieren, weil der Manager ein Freund oder Ex-Kollege ist”, sagt Mattoo, der selbst erst im Frühjahr 2006 zur Commerzbank kam. Für die Dach-Hedgefonds der Commerzbank würden nur Fonds ausgewählt, die mindestens zwei bis drei Jahre alt seien und einer sechs- bis zwölfmonatigen Überprüfung standhielten. Letztere beachte quantitative wie qualitative Faktoren. Außerdem soll Standard & Poor’s die Fonds im Rahmen eines Ratings prüfen.