Immobilien

Energieeffizienz wird zum neuen Megatrend

Jones Lang LaSalle und RWE Energy kooperieren

Energieeffizienz wird zum neuen Megatrend

tl Frankfurt – Die Dienstleistungsgesellschaft von RWE Energy und JonesLang LaSalle wollen gemeinsam Energieeffizienzpotenziale bei Gewerbeimmobilien aufdecken und in einem zweiten Schritt Investoren bzw. Mietern bei der wirtschaftlichen Hebung dieser Potenziale beraten. Dabei ist nach Angaben des Maklers die Deutsche Bank maßgeblich eingebunden. “Die Deutsche Bank verfügt in Deutschland über 1,3 Millionen Quadratmeter eigengenutzte Immobilien. Ein solcher Bestand bietet das Potenzial für CO2 -Einsparungen von 100 000 Tonnen im Jahr”, sagte Ingo Beenen, bei dem Makler für das Strategic Consulting in Deutschland verantwortlich, der Börsen-Zeitung. “In einem ersten Schritt der Zusammenarbeit mit der Dienstleistungsgesellschaft von RWE Energy untersuchen wir die Objekte auf Einsparmöglichkeiten und unterziehen sie dann einer Kosten-Nutzen-Analyse. Denn eines ist klar: Alle Projekte müssen wirtschaftlich tragfähig sein.” Beenen registriert seit kurzem ein gesteigertes Interesse von Eigentümer und Investoren an dem Thema Energieeffizienz bei Immobilien. “Bestandshalter überlegen zunehmend, in ihre Objekte zu investieren, um Energie einzusparen, und sie damit besser vermieten bzw. verkaufen zu können. Der Druck entsteht dadurch, dass seit einigen Monaten insbesondere US-Unternehmen bei Anmietungsentscheidungen auch die Energieeffizienz von Gebäuden hinterfragen. Setzt sich der Trend fort, wird dieses Kriterium bald zur Entscheidungsgrundlage.”Bis Ende 2007 wollen Jones Lang LaSalle und RWE Energy über die Form ihrer weiteren Zusammenarbeit entscheiden. “Wir als Jones Lang LaSalle könnten die Dienstleistungen rund um das Thema Energieeffizienz von Gebäuden sowohl als Eigentümer als auch als Nutzer von Immobilien anbieten. Immerhin verwalten wir allein in Deutschland knapp 6 Millionen Quadratmeter gewerbliche Immobilien.”Den Renovierungsbedarf aufgrund mangelnder Energieeffizienz bei den Gewerbeflächen in Deutschland schätzt Markus Reinert von Jones Lang LaSalle als erheblich ein. Er veranschlagt den entsprechenden Flächenanteil auf etwa 60 %. “Bei den etwa 100 Millionen Quadratmetern Büroflächen liegt der Nachbesserungsbedarf im energetischen Bereich bei 15 % bis 20 %.” Die Einführung von bedarfsorientierten Energieausweisen für Gebäude ab 1. Juli 2009 wird nach Angaben einer Studie von Jones Lang LaSalle erhebliche Auswirkungen auf die gewerbliche Immobilienwirtschaft haben. So werden aus dem Ausweis ersichtliche Mängel die Vermarktung eines Objektes erschweren und den Preis drücken. Auf der anderen Seite werden Investoren mit einem energetisch guten Objekt mit höheren Kaufpreisprämien rechnen. Auch bei der Kreditvergabe bzw. -verlängerung werde das Energie-Ranking, das sich aus den Energieausweisen ergebe, eine wichtige Entscheidungsgrundlage bilden. In der Studie wird bemängelt, dass es hierzulande noch keine verbindlichen Maßstäbe zur Bewertung “grüner” Immobilien gebe. Ein Vorbild könne Australien mit den Green Star Ranking Systemen sein. Insgesamt sieht der Makler zwar einerseits eine Trendwende in Richtung Energieeffizienz. Doch zeigten die noch weit verbreiteten Bedenken, dass es noch erheblichen Informations- und Beratungsbedarf gebe.