Kapitalanlage - Die Börse spricht...

Equinet macht mit Hopp weiter

Börsen-Zeitung, 14.1.2006 Die Börse spricht über Equinet. Die Investmentboutique wurde, wie am Freitag bekannt gegeben wurde, vom bisherigen Großaktionär Landesbank-Rheinland-Pfalz veräußert. Zur Überraschung vieler mit der Szene vertrauter Banker...

Equinet macht mit Hopp weiter

Die Börse spricht über Equinet. Die Investmentboutique wurde, wie am Freitag bekannt gegeben wurde, vom bisherigen Großaktionär Landesbank-Rheinland-Pfalz veräußert. Zur Überraschung vieler mit der Szene vertrauter Banker stockten die Mitarbeiter ihren Anteil auf nun 83 % auf und holten mit Daniel Hopp, dem Sohn des SAP-Gründers Dieter Hopp, einen finanzkräftigen Privatinvestor mit ins Boot. Der Deal steht im krassen Gegensatz zu ähnlich gelagerten Transaktionen in der Branche. Seydler wurde von der britischen Close-Brothers-Gruppe geschluckt, an Concord beteiligten sich Hedgefonds, die VEM Aktienbank und Axxon öffneten sich dem Publikum. Für die 1999 gegründete Equinet ist die Transaktion gut, denn abseits der publizitätssuchenden Börse und ohne einen dominierenden Großaktionär kann die Unabhängigkeit aufrechterhalten werden. Das ist eine gute Nachricht für den Finanzplatz Frankfurt, an dem sich Equinet nun noch stärker als Independent platziert hat. Ob sich das Geschäft für die Mitarbeiter und auch Daniel Hopp rechnet, bleibt abzuwarten.Die jüngsten Kapitaltransaktionen (EOP Biodiesel, Biopetrol, Tecon, Convisual) sind alle der Klasse “Freiverkehrs-Listing” zuzuordnen und bescherten den Investoren per saldo einen holprigen Start, nun allerdings einen sichtbaren Erfolg. Sollten diese Platzierungen im Gesamtvolumen von rund 100 Mill. Euro den Investoren auch mittelfristig einen Erfolg bescheren, sind Folgegeschäfte und damit Platzierungskraft gesichert. Wie es unter Fondsmanagern heißt, wartet man in Frankfurt nun auf das nächste gewinnversprechende IPO.Holsten knallt am dollsten, hieß es früher unter den Biertrinkern nach Genuss des Getränks über den Durst. Das Börsenkapitel der Holsten Brauerei AG neigt sich nun dem Ende entgegen. Die Klage einiger Streubesitzaktionäre gegen den Squeeze-out-Beschluss wurde – juristisch und sachlich nachvollziehbar – vom Landgericht Hamburg zurückgewiesen. Der Weg für den Squeeze-out ist nun frei, und die Holsten-Aktie hat nun am Parkett bald ausgeknallt. Unter den einst mehr als 25 Brauerei-Aktien in Deutschland sind nun nur noch wenige Vertreter vorhanden. Fragt sich nur, wie lange die Park & Bellheimer, Brauhaus Lindau, Würzburger Hofbräuhaus und das Hofbrauhaus Wolters noch ein Börsendasein führen.