Asset Management

Europäische Fonds steigern Zuflüsse im ersten Halbjahr um ein Drittel

DWS: Gefragt sind fast nur Rentenprodukte - Anlageboom in Japan

Europäische Fonds steigern Zuflüsse im ersten Halbjahr um ein Drittel

ssc Frankfurt – Europäische Fonds haben im ersten Halbjahr dieses Jahres bereits 94,4 Mrd. Euro eingesammelt, das sind 3,8 Mrd. Euro mehr als im Gesamtjahr 2004. Dies geht aus einer Studie der Fondsgesellschaft DWS hervor. Rentenfonds seien trotz der guten Kursentwicklung bei Aktien mit 57 % der Zuflüsse die beliebteste Kategorie bei europäischen Anlegern gewesen. In den USA sei dagegen der Löwenanteil des Neugeschäfts auf Aktienfonds entfallen. Mit 35 Mrd. Euro Zuflüssen bleibe der US-Markt jedoch weit hinter dem europäischen zurück. Weltweit seien die in Fonds verwalteten Assets im ersten Halbjahr 2005 um 12,4 % auf über 13 Bill. Euro gestiegen, heißt es in einer Mitteilung der Deutsche-Bank-Tochter DWS, der größten deutschen Fondsgesellschaft. Ein großer Teil des Zuwachses sei jedoch der positiven Entwicklung des Euro im Vergleich zum Dollar zu verdanken, so die Ergebnisse der DWS-Studie weiter. Währungsbereinigt betrage der Anstieg nur 4,6 %. Am stärksten sei das Fondsvolumen mit 10 % auf 337 Mrd. Euro in Japan gestiegen, dicht gefolgt von Europa mit 9,1 % auf 4,9 Bill. Euro. Mit 1,3 % vergleichsweise bescheiden sei der Zuwachs in den USA ausgefallen, mit jetzt 6,8 Bill. Euro verwaltetem Volumen der größte Fondsmarkt der Welt. In Europa sei das Volumen der in Fonds verwalteten Assets vor allem dank der dynamischen Entwicklung an den Aktienmärkten gestiegen. So legte der europäische Aktienindex Stoxx im ersten Halbjahr 10 % zu und wuchs damit noch stärker als das Fondsvolumen. Dennoch zog auch das Neugeschäft gegenüber 2004 deutlich an. Im ersten Halbjahr hätten europäische Fonds 94,4 Mrd. Euro eingesammelt, 33 % mehr als im ersten Halbjahr 2004 und sogar mehr als im gesamten Vorjahr. Börsen-Höhenflug ignoriert Der positiven Aktienmarktentwicklung der vergangenen Monate zum Trotz sei allerdings mit 57 % oder 53,7 Mrd. Euro der Löwenanteil der Zuflüsse auf Rentenprodukte entfallen. Bei Aktienfonds verzeichnete die Branche dagegen in Deutschland (- 3,4 Mrd. Euro), Großbritannien (- 0,8 Mrd. Euro) und Italien (- 5,5 Mrd. Euro) sogar deutliche Mittelabflüsse. Auch auf die vergangenen fünf Jahre gerechnet sei die Nachfrage nach Rentenfonds in Europa mit einem Anstieg des verwalteten Volumens um 49 % auf 1,3 Bill. Euro weit überdurchschnittlich hoch gewesen. Das gesamte Fondsvolumen sei in diesem Zeitraum nur um 21 % gestiegen. Heute hielten sich Aktien- und Rentenfonds in Europa daher mit einer Gewichtung von 37 % bzw. 31 % in etwa die Waage. Im Jahr 2000 seien auf Aktienfonds 46 % entfallen, vor allem dank des damaligen Höhenflugs der Börsen. Aktien in den USA gefragt Vergleichsweise stark gefragt waren Aktienfonds in den USA. Hier entfielen 74 Mrd. Dollar Neugeschäft auf Aktienprodukte, während sich die Nettozuflüsse insgesamt nur auf 43 Mrd. Dollar beliefen. Negativ ins Gewicht gefallen seien vor allem die Abflüsse von 66 Mrd. Euro bei Geldmarktfonds, heißt es in der Mitteilung der DWS. Rentenfonds konnten nach 22,6 Mrd. Dollar Abflüssen im vergangenen Jahr wieder ein Plus von 14,6 Mrd. Dollar verzeichnen. Grund seien vermutlich die jüngsten Zinserhöhungen durch die amerikanische Notenbank, heißt es im Bericht der DWS. Auch japanische Anleger haben der Studie zufolge zuletzt stark auf Aktienprodukte gesetzt. Über 28 Mrd. Euro seien in Aktienfonds geflossen, während Anleger aus Renten- und Geldmarktprodukten gleichzeitig 4 Mrd. Euro abgezogen hätten. Die Analysten der DWS rechnen damit, dass sich der kräftige Anstieg des japanischen Fondsvolumens insgesamt fortsetzen wird, da dort ähnlich wie in Deutschland die Bedeutung privater Altersvorsorge steige. Bisher seien in Japan erst 10 % der privaten Vermögen in Aktien oder Fonds investiert.