Investmentfonds

Fonds bauen auf Samsung und Hyundai

Vermögensverwalter bieten Anlegern eine breite Palette an Investmentprodukten für koreanische Aktien

Fonds bauen auf Samsung und Hyundai

Von Martin Hampel, FrankfurtSeit geraumer Zeit haben die Vermögensverwalter der westlichen Welt das Potenzial des koreanischen Marktes erkannt und entsprechende Produkte aufgelegt. Die Bandbreite der Investmentfonds ist groß, viele der in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Produkte bauen allerdings vor allem auf die großen koreanischen Unternehmen wie beispielsweise Samsung, Hyundai und den Elektronikkonzern LG Philips.Unter den zahlreichen Fonds in der entsprechenden Kategorie der Ratingagentur Morningstar hat der Parvest South Korea der französischen BNP Paribas Asset Management im laufenden Jahr mit einem Plus von rund 57 % am besten abgeschnitten. Fondsmanager Im Jeong Jae hat zwar den Elektronik- und den Technologiesektor besonders stark akzentuiert, allerdings ist er mit einem Anteil von 23,2 % am Portfolio verglichen mit der Benchmark, dem koreanischen Kospi Index, um rund 6,7 % untergewichtet. Im Fonds folgen die Industrie und der Finanzsektor. Beide sind mit jeweils rund 19 % im Portfolio vertreten und damit stärker repräsentiert als im koreanischen Leitindex Kospi. Größter Einzelposten im Parvest Fonds ist mit einem Anteil von fast 10 % die Aktie von Samsung, gefolgt vom Stahlhersteller Posco (4,8 %) und LG Philips (4,2 %). Blick auf ChinaEine Schlüsselrolle für den Fonds nimmt laut Manager Im Jeong Jae die Entwicklung in China ein. “Wir bevorzugen Werte, die voraussichtlich vom chinesischen Wachstum und den Plänen zur Ankurbelung der südkoreanischen Wirtschaft profitieren werden”, sagt der Manager in einem Statement. Zuletzt wurden Titel aus dem Automobilsektor, der Informationstechnologie und dem Transportwesen ins Portfolio geholt und dafür Unternehmen für Chemieerzeugnisse sowie Anteile an Holdinggesellschaften abgestoßen. Nach Angaben von Parvest handelt es sich bei dem Fonds um ein eher riskantes Produkt, wegen der Volatilität des koreanischen Marktes wird eine Haltedauer von mindestens fünf Jahren empfohlen.Auf kleinere Unternehmen baut hingegen der Atlantis “Korean Smaller Companies”, der seit Jahresbeginn einen Zugewinn von gut 48 % vorzuweisen hat. Fondsmanager Kyueun Jeong setzt auf sehr kleine Titel, die durchschnittliche Marktkapitalisierung in seinem Portfolio liegt bei nur 126 Mill. Dollar. Insgesamt hält der Fonds Anteile von 48 Titeln bei einem Fondsvolumen von weniger als 10 Mill. Dollar. Besonders stark investiert ist der Fonds in Firmen aus dem Industriesektor, Konsumgüter stehen mit 36,5 % an der Spitze des Portfolios, gefolgt von Industriematerialien (30,1 %). Finanzdienstleistungen spielen hingegen mit einem Anteil von 1,7 % eine untergeordnete Rolle. Langfristig ertragreichAnders als viele Fonds mit größeren Namen hat sich der “Korean Smaller Companies” auch in den schweren Börsenphasen in Asien vergleichsweise gut geschlagen. Das Produkt, das bereits seit 14 Jahren am Markt etabliert ist, wurde von Morningstar mit vier Sternen ausgezeichnet.Zu den Dickschiffen unter den Koreafonds zählt der “Korea Fund” von Fidelity, das Volumen beträgt derzeit rund 425 Mill. Dollar. Der Fondsmanager Kim Taewoo baut auf die großen Namen der koreanischen Industrie, mehr als 10 % des Portfolios machen die Titel von Samsung aus, gefolgt von Posco, Hyundai und dem Finanzdienstleister Shinhan Financial Group. Ein weiterer wichtiger Posten im Depot sind die Titel des Halbleiterherstellers Hynix Semiconductor, die 3,9 % des Portfolios ausmachen. Die wichtigsten Sektoren sind Baumaterialien (26,7 %), Konsumgüter (20,5 %) sowie Banken und Finanzen mit einem Anteil von knapp 20 %. Der Fonds, der im Jahr 2005 aufgelegt worden ist, wurde von Morningstar mit drei Sternen ausgezeichnet.