Asset Management - Umgeschichtet

Fondsanbieter im Fußballfieber

Börsen-Zeitung, 14.3.2006 Auch wenn das schwache Abschneiden der deutschen Mannschaft für die Fußball-Weltmeisterschaft Schlimmes befürchten lässt, hoffen die Fondsgesellschaften fest auf einen Gewinn - und sei es nur geschäftlich. Die...

Fondsanbieter im Fußballfieber

Auch wenn das schwache Abschneiden der deutschen Mannschaft für die Fußball-Weltmeisterschaft Schlimmes befürchten lässt, hoffen die Fondsgesellschaften fest auf einen Gewinn – und sei es nur geschäftlich. Die Sparkassentochter Deka buhlt seit kurzem mit einem Garantiefonds auf drei Mal elf Einzelfonds um fußballbegeisterte Anleger. Etwas subtiler wirbt die Deutsche Bank-Tochter DWS mit “acht Länderteams” und Fußballmotiv um ein neues international ausgerichtetes Garantieprodukt. Die BHF-Bank-Tochter Frankfurt Trust legte im August 2005 einen Fonds auf, der auf Sponsoren von großen Sportereignissen setzt. Bisher wurden trotz solider Wertentwicklung von 11,8 % nur knapp 6 Mill. Euro eingesammelt. Bereits 2003 startete die Postbank einen Garantiefonds, der in Unternehmen investiert, die voraussichtlich besonders stark von der Weltmeisterschaft profitieren. Als offizielle Sponsorin ist sie übrigens die einzige Bank, die mit dem WM-Logo werben darf. Die 1,9 % Jahresperformance dürften die Fans allerdings eher enttäuscht haben. Elf Fonds stehen im Fokus einer geplanten Vertriebsaktion der Allianz-Tochter Dit: Das schwankungsanfällige Wachstumswerte-Produkt als Stürmer, der Dividendenfonds im Mittelfeld und der Rentenfonds in der Abwehr. An sich eine originelle Idee. Ob allerdings der offene Immobilienfonds an der Position des verlässlichen Torwarts richtig platziert wurde, angesichts der jüngsten Turbulenzen bei den Konkurrenzprodukten DB Real Estate und KanAm? Dass man auch im Fußball-Marketing Eigentore schießen kann, hat die Onlinebank DAB schmerzhaft gespürt. Mit zwei WM-Tickets je abgeschlossenem Fondssparplan lockte sie 2002 rund 1 000 Anleger. Allerdings kann sie nun die Tickets nicht liefern (vgl. BZ vom 7. Februar). Enttäuschte Anleger, die das Rendite-Extra fest eingeplant hatten, haben sich via Internet zu einer Protestinitiative formiert. Die HVB-Tochter hat offenbar noch Trainingsbedarf, wenn es um die Planung von Werbeaktionen für die – bekanntlich oft sehr emotionalen – Fußballfans geht. ssc