Immobilien

GE Real Estate expandiert

US-Finanzinvestor kauft Pflegeheime und Wohnungen in Deutschland

GE Real Estate expandiert

Von Christoph Ruhkamp, Düsseldorf Der US-Immobilieninvestor GE Real Estate baut sein deutsches Portfolio kräftig aus – und holt damit nach dem zunächst schleppenden Start hierzulande im Jahr 1999 gegenüber den Konkurrenten auf. Die Amerikaner erwerben gerade in Berlin ein Paket aus 1 000 Wohnungen für 46 Mill. Euro von einem Privatinvestor. Außerdem kauft die Gesellschaft sechs Pflegeheime für 44 Mill. Euro von der Lübecker Senator Unternehmensgruppe und vermietet sie an den Betreiber zurück.In beiden Segmenten knüpft der Investor an frühere Deals an: So wurden von der Marseille-Kliniken AG bereits sieben Pflegeheime in einer Sale-and-lease-back-Transaktion für 72 Mill. Euro übernommen. Zudem erwarb GE in zwei verschiedenen Deals insgesamt 4 800 Wohnungen für 250 Mill. Euro vom Wettbewerber Peabody und einem privaten Investor.Derzeit umfasst das deutsche Portfolio von GE Real Estate rund 550 Mill. Euro bzw. gut 40 Gewerbeimmobilien, 13 Pflegeheime und 4 800 Wohnungen. In Deutschland kümmern sich 85 Beschäftigte um diesen Bestand. “Wir wollen weiter zukaufen. Aber es gibt aufgrund der hohen Liquidität starke Konkurrenz. Neuerdings strömt auch viel Kapital aus arabischen Staaten, Australien, Irland und Israel ins Land”, sagte der seit einem halben Jahr amtierende Deutschland-Chef Rainer Thaler der Börsen-Zeitung.Eine der größten Besonderheiten bei GE Real Estate ist die Finanzierung der Transaktionen, die sich deutlich vom Vorgehen der Wettbewerber unterscheidet: Denn anstatt syndizierter Bankkredite kommen ausschließlich Eigenmittel zum Einsatz. “Die Refinanzierung dieser Mittel am Kapitalmarkt übernehmen die Spezialisten unserer Konzernmutter GE”, sagt Thaler. Restrukturierung als ModellEin weiterer Unterschied zu Wettbewerbern: GE Real Estate versteht sich nicht als klassischer Finanzinvestor. Das heißt, bei den Immobilientransaktionen steht nicht allein eine möglichst günstige Fremdfinanzierung in Verbindung mit einem möglichst sicheren Cash-flow aus Mieten im Vordergrund. Vielmehr setzt die Gesellschaft mit ihrem Geschäftsmodell auf Objekte, deren Wert durch Umbau, Umnutzung oder Neuvermietung gesteigert werden kann.”Wir sind langfristig engagiert und nehmen uns bei der Repositionierung von Immobilien am Markt jeweils mindestens fünf Jahre Zeit, bevor wir einen Verkauf in Erwägung ziehen”, sagt Thaler. Er erwarte am hiesigen Markt in den kommenden Jahren sowohl steigende Mieten als auch Wertsteigerungen. Dies gelte auch unabhängig von der derzeit hohen Liquidität, die die Nachfrage nach deutschen Immobilien zusätzlich antreibt. Dabei wird nach Einschätzung Thalers die Expertise in einzelnen Sektoren stark an Bedeutung gewinnen. Bei Pflegeheimen kooperiert GE Real Estate deshalb in Form eines Joint Venture mit der auf den Gesundheitssektor spezialisierten Konzernschwester GE Healthcare Financial Services.