Kapitalanlage - Die Börse spricht...

Geldmarktfonds stark nachgefragt

Börsen-Zeitung, 2.12.2006 Die Börse spricht über den Handel von Fondsanteilen. Bis vor wenigen Jahren war der Kauf und der Verkauf von Fondsanteilen nur über Banken oder direkt bei der Fondsgesellschaft möglich. Die Börse Hamburg hat vorgemacht,...

Geldmarktfonds stark nachgefragt

Die Börse spricht über den Handel von Fondsanteilen. Bis vor wenigen Jahren war der Kauf und der Verkauf von Fondsanteilen nur über Banken oder direkt bei der Fondsgesellschaft möglich. Die Börse Hamburg hat vorgemacht, dass der Börsenhandel lukrativ ist – für Privatanleger, Fondsgesellschaften und Börsen. Nach und nach sind dann alle Regionalbörsen dem hanseatischen Beispiel gefolgt. Der Kampf um die Marktanteile ist hart und erbittert. Die Hansestadt ist zwar mit 39 % gemessen an den Umsätzen Marktführer, aber die Nachzöglinge holen sukzessive auf. Die Hanseaten spüren schon den Atem der Frankfurter Börse im Nacken. Wie man hört, haben einige der Regionalbörsen einen großen prominenten Anleger, der ihnen dabei hilft. Insider in der hessischen Bankenstadt vermuten hinter dem Investor einen alten Bekannten: Giovanni Nostro. Ein Name, der gut informierte Kreise an Jakob Maria Mierscheid erinnert, einen altbekannten fiktiven SPD-Abgeordneten. Der Anleger mit dem italienisch klingenden Namen ist scheinbar bei vielen Gelegenheiten auf der Käuferseite. Mal kauft er Anleihen, mal Hebelprodukte, mal Geldmarktfonds. Giovanni Nostro ist nach Meinung von Beobachtern schon an einigen Regionalbörsen gesehen worden. Meist gegen Ende des Monats. Es wirkt schon etwas seltsam, wenn die Marktanteile durch einen regen Börsenhandel von Geldmarktfonds zustande kommen. Tatsächlich kommen Börsen wie in Stuttgart an manchen Tagen auf einen Marktanteil von 29 %. Dabei ziehen hohe Umsätze auch weitere Umsätze nach sich. Für viele Anleger versprechen hohe Umsätze enge Spreads. Giovanni Nostro scheint allerdings nicht nur bei Konkurrenzbörsen auf Begeisterung zu stoßen. Wie man in Frankfurt hört, verfolgen auch die Aufsichtsbehörden diese Umsatzsprünge seit einigen Wochen mit Interesse. Die Börse spricht auch über das Deutsche Eigenkapitalforum. Der rege Besuch des Anlaufpunkts für Analysten, Banker, Unternehmer erinnerte die etwas älteren Beobachter an die Situation anno 2000. Aufmerksame Zeitgenossen fielen allerdings vollkommen neue Gesichter auf: Russen. Tatsächlich scheinen diese sich nicht nur für Kunst, sondern neuerdings auch für Kapitalanlagen in Deutschland vermehrt zu interessieren. Man darf gespannt sein, ob man bald russische Übernahmen im Nebenwertesegment sehen wird.