Recht und Kapitalmarkt

Großer Aufmarsch zum Premiere-IPO

Börsen-Zeitung, 16.3.2005 wb Frankfurt - Die Aktie des Börsenneulings Premiere notiert mit rund 31 Euro weiter über dem Verkaufspreis von 28 Euro. Das Debüt des Bezahlfernsehsenders Premiere an der Börse ist auch für zahlreiche Anwaltskanzleien ein...

Großer Aufmarsch zum Premiere-IPO

wb Frankfurt – Die Aktie des Börsenneulings Premiere notiert mit rund 31 Euro weiter über dem Verkaufspreis von 28 Euro. Das Debüt des Bezahlfernsehsenders Premiere an der Börse ist auch für zahlreiche Anwaltskanzleien ein Erfolg gewesen. Premiere ließ sich bei dem Initial Public Offering (IPO) laut “Juve” von Sullivan & Cromwell mit Dr. Konstantin Technau in der Federführung beraten. Nörr Stiefenhofer Lutz (Führung: Dr. Holger Alfes), Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati in Wien sowie White & Case mit Dr. Axel Bauer standen Premiere ebenfalls zur Seite. Die Konsortialbanken HVB, Morgan Stanley und CSFB vertrauten auf Shearman & Sterling mit Dr. Stephan Hutter. Finanzinvestor Permira ließ sich von Freshfields Bruckhaus Deringer (Dr. Andreas von Werder) unter die Arme greifen. Die Premiere-Gesellschafter HVB und BayernLB sicherten sich die Unterstützung von Kirkland & Ellis, Bawag ging zu Lovells. In der Refinanzierung verließ sich die HVB auf Clifford Chance sowie Wolff Theiss in Wien. Vorstandschef Dr. Georg Kofler vertraute auf P+P Pöllath + Partner mit Dr. Matthias Bruse. Unmittelbar am IPO waren laut “Juve” lediglich Sullivan und Shearman beteiligt. Sullivan, die für die Erstellung des Börsenprospektes juristisch verantwortlich zeichnete, kam dem Vernehmen nach nicht zuletzt aufgrund des Einflusses von Mehrheitsaktionär Permira in das Mandat. Die Kanzlei war auch bei Paion, Postbank und Wincor Nixdorf mit von der Partie. Ihre Erstnotiz hatte die Aktie mit 30,50 Euro deutlich über dem Ausgabepreis, der mit 28 Euro am oberen Ende der Zeichnungsspanne festgesetzt worden war. Die Emission war mehr als zwölffach überzeichnet. Mit einem Erlös von 1,2 Mrd. Euro ist der Börsengang der größte seit dem Postbank-IPO im Juni 2004. Die gesellschaftsrechtliche Restrukturierung von Premiere und der Gesellschafter sowie die Entschuldung von bestimmten Verbindlichkeiten sei “mit schwierigen und komplexen Fragen verbunden” gewesen, kommentiert von Werder (Freshfields). Diese seien im Rahmen des “sehr engen Zeitplans” gelöst worden.