ASSET MANAGEMENT

Jupiter drückt in Deutschland auf die Tube

Mit dem Einstieg ins Privatkundengeschäft soll sich das verwaltete Vermögen im deutschsprachigen Raum verdreifachen

Jupiter drückt in Deutschland auf die Tube

Noch ein Ausländer möchte ein Stück vom attraktiven deutschen Investmentkuchen. Die britische Gesellschaft Jupiter Asset Management will ins Geschäft mit den Privatkunden einsteigen. Bislang bedient sie nur institutionelle Investoren.sto Frankfurt – Die britische Fondsgesellschaft Jupiter Asset Management greift in Deutschland an. Das hiesige Geschäft soll deutlich ausgebaut werden, hieß es zu Wochenbeginn bei einem Pressegespräch. Derzeit verwalten die Briten unter der Verantwortung von Vertriebsleiter Andrej Brodnik 1,4 Mrd. Pfund (1,7 Mrd. Euro) in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In den nächsten drei bis fünf Jahren soll diese Summe verdreifacht werden. Gespräche laufenBislang sind es ausschließlich institutionelle Adressen, um die sich Jupiter kümmert. Nun will die Fondsgesellschaft auch im Privatkundengeschäft mitmischen. Hierzulande haben die Briten nach Angaben Brodniks 700 Mill. Pfund Assets under Management. Das sind gerade einmal 0,2 % vom deutschen Markt. Derzeit führt Brodnik mit seinen drei Mitarbeitern Gespräche mit Volksbanken, Sparkassen, Vermögensverwaltern, Beratern, Fondsplattformen und Dachfonds, um die Privatkunden zu erreichen. Eine direkte Ansprache ist nicht geplant. Bis Jahresende soll das vierköpfige Vertriebsteam mit Büros in München und Frankfurt auf sechs ausgebaut werden.”Die Tatsache, dass wir beide Niederlassungen vor zwei Wochen von der Finanzaufsicht BaFin haben registrieren lassen, zeigt, dass wir hierzulande ein längeres Engagement vor Augen haben”, hob Brodnik hervor. Bereits seit sechs Jahren ist die einstige Commerzbank-Tochter (bis 2007) in Deutschland aktiv. Besser als die anderenWeltweit hat die seit 1985 existierende, börsennotierte Investmentboutique fast 30 Mrd. Pfund Assets under Management und beschäftigt 36 Fondsmanager. Dabei ist das klassische Fondsgeschäft mit 23,4 Mrd. Pfund am stärksten, daneben gibt es noch direktes Privatkundengeschäft oder Mandate. Mit 57,7 % sind Aktien die größte Assetklasse, der Rest des verwalteten Vermögens liegt in Bonds, Multi-Asset oder Cash.”Wir glauben fest daran, dass es Fondsmanager gibt, die besser als der Markt und die Konkurrenten sind, nach solchen Talenten suchen wir, und die bleiben bei uns im Schnitt zehn Jahre, was ungewöhnlich lang ist”, berichtete Edward Bonham Carter, Chief Executive Officer von Jupiter. Der Investmentprozess ist eine Mischung aus quantitativer und fundamentaler Analyse. Seiner Mannschaft hat Carter auf die Fahnen geschrieben, das weltweit verwaltete Vermögen in den nächsten fünf Jahren zu verdoppeln.”Die Anleger sind heute so risikoavers geworden, dass sie negative Renditen in Kauf nehmen, das ist paradox”, stellte Carter fest. Im Niedrigzinsumfeld müsse der Investor aber vielmehr in riskantere Anlageklassen wie Aktien gehen, gewisse Volatilitäten akzeptieren und vor allem längerfristig, also über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren, investieren, lautete sein Ratschlag.Obwohl der deutsche Investmentmarkt durch die Präsenz schon vieler ausländischer Anbieter zu den am härtesten umkämpften Märkten in Europa zählt und wegen der Wirtschaftskraft sehr begehrt ist, glauben die Verantwortlichen von Jupiter fest daran, auch noch einen Teil vom Kuchen abzubekommen. “Wir haben einen international bekannten Namen, auf diese Weise ist etwa auch Carmignac der Markteintritt hier gut gelungen”, sagte Brodnik.