Kapitalanlage - Produkt der Woche

Korrektur bietet Chance

Lateinamerika-Börsen stehen vor neuem Anstieg

Korrektur bietet Chance

ars Frankfurt – Die lateinamerikanischen Aktienmärkte haben sich in den vergangenen beiden Jahren besser entwickelt als die der Emerging Markets in Osteuropa oder Asien. So konnten die Börsen in Sao Paulo und Mexiko ihren Wert in den vergangenen 24 Monaten verdoppeln. Auch der Aktienmarkt in dem krisengeschüttelten Argentinien legte seit April 2003 mehr als 100 % zu. Der boomende Rohstoffmarkt ist neben den strukturellen Reformen der Treibstoff für die Hausse. Vor allem der Rohstoffhunger Chinas spült Geld in die Kassen von Unternehmen und Regierung. Hinzu kommt der Anstieg des Ölpreises auf mehr als 60 Dollar pro Barrel. Parallel dazu schreitet auch die Sanierung der Staatshaushalte durch eine Straffung der Geld- und Budgetpolitik in Staaten wie Brasilien rasch voran. Die sinkende Inflation, die niedrigeren Zinsen und die Verbesserung der Kreditwürdigkeit sind ebenfalls ein Nährboden für das zunehmende Vertrauen ausländischer Investoren und die steigenden Aktienkurse. Brasilien übergewichtetDavon profitierte auch der Lateinamerika-Fonds von Baring, der Latin America Fund. Er ist mit einem Volumen von 31 Mill. Euro recht beweglich und konnte in den vergangenen zwölf Monaten auf Euro-Basis mehr als 33 % zulegen. Aufgrund der ungünstigen Währungseinflüsse blieb über drei Jahre aber lediglich ein Plus von 10 % hängen. Annualisiert ergibt dies eine Rendite von 3,5 % in den vergangenen drei Jahren. Die schlechte Performance ist in erster Linie auf die ungünstige Entwicklung der Währungsrelationen gegenüber dem Dollar zurückzuführen. In Dollar-Basis ist das Ergebnis mit einem Zuwachs von 58 % allerdings glänzend.Da Brasilien und Mexiko den größten Börsenwert aufweisen, sind die beiden Länder in dem von Urban Larson betreuten Portfolio mit einem Anteil von 59 und 32 % deutlich übergewichtet. Dabei legt Larson den Schwerpunkt nicht nur auf Rohstoffwerte. Neben Petroleo Brasil gehört auch America Telecom mit einem Anteil von mehr als 9 % zu den Schwergewichten. Darüber hinaus ist eine Mischung aus Konsumtiteln wie Wal-Mart de Mexico, Bauwerten wie Cemex oder Banken wie die Banco Bradesco verantwortlich für die überdurchschnittliche Performance. Nach den Höchstkursen im Mai hat der Fondspreis parallel mit den lateinamerikanischen Aktienmärkten und den Rohstoffpreisen etwas nachgegeben. Der Fonds verzeichnet seit der Jahreswende einen Wertzuwachs von lediglich 5 %. Das ist insbesondere auf die schlechte Performance der brasilianischen Börse zurückzuführen, die seit Anfang März in eine breite Konsolidierung übergegangen ist. Im April verlor der Bovespa, der Index der brasilianischen Börse, 5 %, nachdem die Zentralbank die Leitzinsen überraschend angehoben hatte. Tatsächlich gibt die Konsolidierung den Anlegern, die bisher den Aufschwung verpasst haben, die Chance zum Einstieg auf einem ermäßigten Kursniveau. Sollten nach der Abkühlungsphase die Rohstoffpreise und die lateinamerikanischen Börsen wieder anziehen, dürfte der Fonds davon überdurchschnittlich profitieren. Anleger sollten allerdings das Währungsrisiko und die hohen Volatilitäten an den lateinamerikanischen Aktienmärkten beachten.