RECHT UND KAPITALMARKT

Lufthansa drückt Anwaltskosten

Börsen-Zeitung, 10.11.2012 wb Frankfurt - Die Lufthansa will ihre jährlichen Anwaltskosten um ein Viertel senken. Die Rechtsbereiche im Konzern sollen künftig auf speziellen Rechtsgebieten enger zusammenarbeiten. Dazu gehören Luft-, Arbeits-,...

Lufthansa drückt Anwaltskosten

wb Frankfurt – Die Lufthansa will ihre jährlichen Anwaltskosten um ein Viertel senken. Die Rechtsbereiche im Konzern sollen künftig auf speziellen Rechtsgebieten enger zusammenarbeiten. Dazu gehören Luft-, Arbeits-, Gesellschafts-, Bau- und IT-Recht oder M & A-Transaktionen. Juristen, die mit diesen Schwerpunkten in den einzelnen Rechtsabteilungen angestellt sind, sollen ins Konzernjustiziariat wechseln. “Mit der neuen Regelung stellen wir sicher, dass die Rechtsanwälte im Konzern nicht nebeneinander her, aneinander vorbei oder gar gegeneinander arbeiten”, sagt Nicolai von Ruckteschell, Leiter des Konzernjustiziariats laut Mitarbeiterzeitschrift “Lufthanseat”. Seine Abteilung betreue in Zukunft alle Rechtsangelegenheiten dieser Fachrichtungen konzernübergreifend für alle Gesellschaften. Angelegenheiten der Gesellschaften im Tagesgeschäft würden grundsätzlich weiter dezentral betreut.Zu den “Optimierungen” zähle auch das Vorgehen bei der Beauftragung externer Anwälte. Auch an dieser Stelle bündelt die Gruppe die Verantwortung im Konzernjustiziariat. Dort werde künftig in einem “Legal Spend Management” zentral entschieden, ob und in welchem Umfang externe Unterstützung erforderlich sei. “Bevor wir teure Kanzleien einschalten, wollen wir die konzerninterne Expertise bestmöglich nutzen. Somit können wir eine qualitativ hochwertige, schnelle und kostenoptimale Rechtsberatung für die Konzerngesellschaften und den gesamten Konzern bieten”, kommentiert von Ruckteschell.Um die Kosten bei Stundenhonoraren je nach Praxis und Seniorität des Anwalts von 200 bis 600 Euro im Griff zu behalten, entwickeln die Unternehmen neue Modelle. Es werden Obergrenzen eingezogen, Pauschalen und längerfristige Verträge mit Abschlägen oder erfolgsabhängige Gebühren vereinbart. Beim “Pitch” sind inzwischen vielfach auch Leute aus der Einkaufsabteilung dabei, um die Anwälte herunterzuhandeln.