Portfolio - Serie zur Ummantelung von Vermögen (Teil 5)

Mantel für illiquide Anlagegüter

Geschlossene Fondshülle erlaubt bessere Steuerung des Investments - Nachfrage nimmt wieder zu

Mantel für illiquide Anlagegüter

Von Armin Schmitz, Frankfurt Windradfonds und Schifffonds haben den geschlossenen Fonds ein Imageproblem bereitet. Anleger, die sich an einem geschlossenen Fonds beteiligen, vergessen, dass sie nicht nur Chancen, sondern auch die Risiken einer unternehmerischen Beteiligung haben. Die Ummantelung der Assets, meist eine Kommanditgesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH & Co. KG), ist jedoch an sich wertneutral zu sehen.Dieser Wrapper hat eine Reihe von Vorteilen. Er kann illiquide Assets investierbar machen, was bei anderen Produkthüllen allein aus regulatorischen Gründen nicht möglich ist. Häufige Investitionsgüter für geschlossene Fonds sind Immobilien, Handelsschiffe, Wind-, Photovoltaik-, Geothermiekraftwerke, Kapitallebensversicherungen, Private-Equity, Rohstoffe (Wald) sowie Transportmittel (Flugzeuge). Für die Anbieter bietet die Produkthülle des geschlossenen Fonds trotz eines ungleich höheren Aufwands bei der Auflage eine Reihe von Vorteilen. Im Vergleich zu einem offenen Fonds müssen Anbieter eine geringe Liquiditätsquote vorhalten. Damit ist eine bessere Steuerung des Investments möglich, was das Arbeiten mit den Investments erleichtert (siehe nebenstehendes Interview). Ein massiver Abfluss von Anlegergeldern wie bei den offenen Immobilienfonds kann also die Arbeit nicht behindern.Das Interesse an geschlossenen Fonds ist groß, obwohl die Eigenschaft als Steuerstundungsmodell vom Gesetzgeber 2005 stark eingeschränkt wurde. Nach Berechnungen des Verbands Geschlossene Fonds (VGR) haben Investoren rund 164 Mrd. Euro in diese Produktform investiert (siehe Grafik). Im Vergleich dazu waren in Aktienfonds zu Jahresanfang rund 196 Mrd. Euro angelegt. Nach Schätzungen der Ratingagentur Feri sind seit dem Jahr 2000 allein in geschlossenen Immobilienfonds Investments für 83,5 Mrd. Euro getätigt worden.Nach einer Phase der Zurückhaltung scheint das Interesse der Anleger wieder zuzunehmen. Nach Einschätzung der Ratingagentur Scope werden in den kommenden Monaten rund 290 neue Emissionen auf den Markt kommen. Dabei werden allein etwa 70 Immobilienfonds mit Schwerpunkt Deutschland und Europa erwartet. Die von der Bundesregierung geplante Regulierung geschlossener Fonds könnte weiteren Auftrieb geben, da das Produkt mit anderen etablierten Kapitalanlageformen gleichgestellt wird.—-Bisher erschienen: Die Kunst der Verpackung (8.5.); Unschlagbar preiswert und transparent (15.5.); Groß ist besser als klein (29.5.); Risiko ist eine Frage der Verpackung (5.6.)