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Mayr-Melnhof rechnet mit Absatzrückgang

Analysten empfehlen, die Aktie zu halten

Mayr-Melnhof rechnet mit Absatzrückgang

kko Frankfurt – Wenn nichts verkauft wird, muss auch nichts verpackt werden. Hersteller von Verpackungsmaterialien wie der österreichische Kartonproduzent Mayr-Melnhof haben es in Zeiten einer konjunkturellen Abkühlung daher schwer. Nach Gewinnrückgängen im abgelaufenen dritten Quartal stellt sich der Konzern aus Wien auf weniger Aufträge ein: “Vor dem Hintergrund einer erwarteten Deflation planen unsere Kunden extrem kurzfristig und volatil”, erklärt Firmenchef Wilhelm Hörmanseder und rechnet für das Jahresschlussquartal mit einen niedrigeren Ordereingang als im bisherigen Jahresverlauf. Neben einem Nachfragerückgang haben bei Mayr-Melnhof im dritten Quartal vor allem auch die gestiegenen Rohstoffpreise belastet. Bei einem nur leicht rückläufigen Umsatz brach der Gewinn daher um satte 30 % ein. Die Marge fiel auf ein Rekordtief von nur 2 %.Martina Valenta, Analystin der Ersten Bank, stuft die Mayr-Melnhof-Aktie vor diesem Hintergrund von “Akkumulieren” auf “Halten” herab und revidiert das Kursziel von 62 auf 57 Euro nach unten. Wie die Expertin schreibt, ist erst im ersten Quartal 2009 wieder mit einer Entspannung bei den Margen zu rechnen. Ferner sei die Aktie des Kartonproduzenten mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10,8 aktuell vergleichsweise hoch bewertet. Dennoch bekräftigt Valenta ihre positive Grundeinschätzung für Mayr-Melnhof: “Wir sind nach wie vor von der Unternehmensstrategie der Markt- und Kostenführerschaft überzeugt und denken, dass Mayr-Melnhof mit ihrer starken Nettoliquidität von über 170 Mill. Euro auch in einem schwierigen konjunkturellen Umfeld sehr gut positioniert ist.” Freuen könnten sich Aktionäre zudem auf eine höhere Dividende von rund 1,80 Euro nach 1,70 Euro im Vorjahr. Auch die Experten der Luxemburger Privatbank Sal. Oppenheim stufen die Aktie mit “Neutral” ein und sehen das Kursziel ebenfalls bei rund 57 Euro (zuvor: 71,30). Das Ergebnis im dritten Quartal habe die Erwartungen deutlich verfehlt, heißt es zur Begründung. Die Prognosen für das Ergebnis je Aktie in den Jahren 2008 und 2009 werden daher um 8,4 % auf 4,60 bzw. um 26 % auf 4,44 Euro gesenkt.Nach Ansicht der Unicredit hat die Marge von Mayr-Melnhof im abgelaufenen Quartal einen Tiefpunkt erreicht. Zwar werde der Margendruck angesichts einer verringerten Kapazitätsauslastung weiter anhalten, die Trendumkehr bei Energie- und Altpapierkosten sollte aber für Entspannung sorgen. Zudem plane der österreichische Verpackungsspezialist weitere Maßnahmen zur Effizienzverbesserung. Die italienische Großbank stuft das Mayr-Melnhof-Papier bei einem Kursziel von 53 Euro unverändert mit “Hold” ein.