ANLAGEPRODUKTE

Mit dem gewissen Etwas

Zertifikat der Commerzbank kombiniert Dividendenstrategie und technische Analyse

Mit dem gewissen Etwas

Viele Jahre von Investoren vernachlässigt, haben Dividendenstrategien in den vergangenen Jahren ein glänzendes Comeback gefeiert. Neben der Einzelaktienauswahl etablierten sich dabei passive Produkte wie Zertifikate oder Indexfonds, die an Dividendenstrategien partizipieren. Die Ergebnisse blieben allerdings häufig hinter den Erwartungen zurück. Ein Produkt der Commerzbank, das zusätzlich die technische Analyse berücksichtigt, zeigt ein deutlich besseres Resultat.Von Armin Schmitz, FrankfurtDie Finanzkrise hat das Interesse an risikoarmen Anlagestrategien an den Kapitalmärkten deutlich gesteigert. Hohe regelmäßige Dividendenausschüttungen der Unternehmen sind als wichtige Ertragskomponente von den Anlegern wiederentdeckt worden. Darüber hinaus haben sich die Werte mit einer hohen Dividendenrendite als eine Alternative zu Bundesanleihen entwickelt, die in vielen Laufzeitenbereichen inzwischen negative Realrenditen aufweisen.Ein breites Angebot an passiven Produkten wie Zertifikaten oder Indexfonds ermöglicht es Anlegern, an regelbasierten Dividendenstrategien zu partizipieren. Die Ergebnisse dieser Produkte leiden häufig jedoch an einer relativ starren Methodik, bei der die Werte nur nach strikten Kriterien ausgesucht und nur zu festgelegten Terminen in Indizes oder Baskets aufgenommen werden können. So drückte der Ausverkauf bei den Finanzwerten und den Versorgern in den vergangenen Jahren die Ergebnisse dieser Strategieprodukte.Einen alternativen Weg geht das Dividenden Strategie Indexzertifikat (DE000CZ34QZ0) der Commerzbank. Das Produkt partizipiert an der Entwicklung von ausgewählten Aktien aus dem Euro Stoxx 50, die sich durch eine hohe Dividendenrendite auszeichnen. Die Werte werden mithilfe einer Dividendenstrategie herausgefiltert, die von dem technischen Analysten der Commerzbank, Achim Matzke, und seinem Analystenteam entwickelt wurde. Dabei wird die technische Analyse mit der Auswahl dividendenstarker Aktien kombiniert. Oberhalb des ZinsniveausDer zugrunde liegende Index besteht aus mindestens fünf Werten, die in einem mehrstufigen Auswahlprozess aus dem Universum des 50 Werte enthaltenden Euro Stoxx 50 ausgesucht werden. Die erwarteten Dividenden sollen oberhalb des aktuellen Zinsniveaus – beispielsweise der deutschen Staatsanleihen – liegen. Die Aktien sollen zudem ein attraktives technisches Gesamtbild aufweisen. Das kann beispielsweise vorliegen, wenn ein Titel ein neues Investment-Kaufsignal gegeben hat, ein intakter mittel- bzw. langfristiger Aufwärtstrend vorliegt und zusätzlich eine trendbestätigende Formation gegeben ist. Darüber hinaus soll die Zusammensetzung des Index eine Diversifizierung einzelner Sektoren sowie der Herkunftsländer der Unternehmen aufweisen. Seit dem Start im Januar vergangenen Jahres besteht der Index aus sechs Werten. Darunter befinden sich die Dividendentitel der Deutschen Telekom, der Munich Re, von Eni, Vivendi, Sanofi und Total. Sie waren beim Start mit einem Anteil von 16,7 % jeweils gleichgewichtet. Die Dividendenzahlungen und andere Ausschüttungen werden abzüglich der anfallenden Steuern und Kosten reinvestiert.Die Zusammensetzung wird durch die Commerzbank-Analysten einmal jährlich überprüft. Im Unterschied zu anderen Strategiezertifikaten ist jede Aktie mit einem Stop-Loss versehen. Wird dieses Sicherungsniveau erreicht, wird die Aktie aus dem Index entfernt, um die Abwärtsrisiken deutlich zu reduzieren. Der Verkaufserlös wird bis zum nächsten regulären Indexanpassungstermin in dem Eonia-ETF von Comstage angelegt.Das Zertifikat hat sich seit dem Start im Januar 2012 mit einem Gewinn von mehr als 20,9 % recht gut entwickelt. Mit dieser Strategie konnten Anleger eine Outperformance gegenüber dem Euro Stoxx 50 von mehr als 6,5 Prozentpunkten erzielen. Das Zertifikat entwickelte sich auch deutlich besser als das Euro Stoxx SelDiv. 30 Indexzertifikat der HypoVereinsbank (HVB) (DE000HV0EEV5). Während die Performance-Variante des europäischen Leitindex in den zurückliegenden zwölf Monaten auf einen Gewinn von 14,2 % kam, erreichte das Zertifikat der HVB lediglich ein Plus von 5,5 %.Die Commerzbank-Strategie entwickelte sich in den vergangenen Monaten auch besser als die Dividenden-Futures. Von Goldman Sachs kommt ein Papier auf den Euro Stoxx 50 Index 12/2012 Dividenden Future (DE000GS1ZZ29), das sich auf die Dividendenzahlungen des Geschäftsjahres 2011 bezieht. Es stieg seit Januar 2012 um 12,7 %. Knapp über dem DaxAuch auf die Blue Chips im Dax wird eine Reihe von Strategiezertifikaten angeboten. Dazu gehört das Zertifikat der Commerzbank auf den DivDaX Performanceindex (DE000CB52598), der die 15 Dax-Werte mit der höchsten Dividendenrendite enthält. Bei diesem Index werden die Dividendenzahlungen bei der Berechnung berücksichtigt. Das Zertifikat blieb mit einem Gewinn von 28,6 % knapp über der Performance des Dax im Jahr 2012. Das Dividend Stars Germany Indexzertifikat der französischen Société Générale (DE000SG0EDK6) bildet die zehn höchstrentierenden Dax-Titel ab. Es blieb jedoch mit einer Performance von 23,1 % deutlich hinter der Entwicklung des deutschen Leitindex (+ 29,1 %) zurück.