Immobilien

Mit Spezialitäten zum Erfolg

Fondsmanager Cordea Savills setzt auf Großbritannien, Westeuropa und Indien

Mit Spezialitäten zum Erfolg

Von Thomas List, Frankfurt Der britische Immobilienfondsmanager Cordea Savills wurde zwar erst 2003 gegründet, ging aber aus dem seit mehr als 20 Jahren bestehenden Fondsmanagementbereich der börsennotierten Savills Gruppe hervor. Als Newcomer sehe man sich daher nicht an, betonte der Deutschland-Chef von Cordea Savills, Thomas Gütle, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Trotzdem ist es für das Unternehmen, das seit Ende 2006 mit einem Büro in München auch in Deutschland präsent ist, schwer, mit institutionellen Kunden ins Geschäft zu kommen. Denn die großen und renommierten Adressen sind schon längst präsent. Chancen rechnet sich Gütle in Deutschland insbesondere durch die starke lokale Präsenz aus. Große Expertise vorhandenSo verfügt sein Unternehmen mit Hauptsitz in London über eine große Expertise auf den britischen Inseln, ist aber auch mit Büros in Mailand, Paris und Stockholm sowie über ein Joint Venture im indischen Bangalore präsent. Entsprechend bietet Cordea Savills deutschen Investoren vor allem europäische Fonds an. Dazu gehört unter anderem ein Westeuropa-Fonds (“European Commercial Fund”), der etwa je zur Hälfte in Büros und Einzelhandel (Fachmarktzentren und Shopping Center) investiert. “Wir planen außerdem gerade einen Großbritannien-Fonds, der ebenfalls auf diese Nutzungsarten setzt und in großen englischen und schottischen Städten anlegen wird”, sagte Gütle. Beide gehören mit einem Volumen von rund 500 Mill. Pfund zu den großen Fonds. Doch Chancen auf Neuabschlüsse für sein Unternehmen rechnet sich der Geschäftsführer auch aufgrund der für manche institutionellen Immobilienmanager enttäuschenden Performance bekannter Fondsanbieter aus. 3 Mrd. Pfund an AssetsBisher konnte der Fondsmanager über sein Münchener Büro Gelder im hohen zweistelligen Mill. Euro Bereich einwerben. Das Gesamtunternehmen hatte Ende 2008 rund 3 Mrd. Pfund Assets under Management. “Wir haben mit unserem Marketing aber erst so richtig im Herbst 2007 begonnen.”Das Unternehmen setzt aber auch auf Nischenprodukte wie Studentenwohnheime in Großbritannien und den Kauf von Grund und Boden, der in Bauland umgewandelt und dann an Entwickler weiterverkauft wird. Das Volumen dieser Fonds bewegt sich im dreistelligen Mill. Pfund-Bereich.Auf dem britischer Markt rechnet Gütle mit Preiskorrekturen von 40 bis 50 %. “Bisher gibt es aber nur wenige Transaktionen. Einerseits wollen Bestandshalter diese Verluste noch nicht realisieren, andererseits halten sich potenzielle Käufer aus Unsicherheit noch zurück.” Gütle zeigte sich aber zuversichtlich, dass es bald zu höheren Umsätzen kommen wird. Als Kaufsignal wertet er die große Differenz zwischen der Anfangsrendite von Immobilien und der Verzinsung von Staatsanleihen. “Wenn man die letzten zehn Jahre betrachtet, war in Großbritannien ein Spread um die 150 Basispunkte normal. Aktuell sind es rund 350 bis 500 Basispunkte.” Der Manager geht davon aus, dass im zweiten Quartal die Vorhaben noch geprüft werden und es im dritten und vierten Quartal 2009 verstärkt zu Transaktionen kommt. Jahr der Core-ImmobilieGütle sieht 2009 als Jahr der Core-Immobilien in Westeuropa. “Entscheidend ist für unsere Kunden wie Versicherer und Versorgungswerke ein sicherer, regelmäßiger Cashflow der Fondsobjekte, der zu ebensolchen Ausschüttungen führt. Ein möglicher Gewinn aus dem Verkauf der Objekte ist dann das Sahnehäubchen.” Nach Angaben von Gütle haben die aktuell in der Vermarktung befindlichen Fonds eine Fremdkapitalquote von maximal 50 %. “Kredite sind bis zu dieser Quote durchaus noch gut zu bekommen, wenn auch nicht von den bekannten großen Adressen, sondern von Instituten aus der zweiten Reihe. Auch einige Versicherer geben Kredit.” Es gebe aber auch Fonds, die auf Wunsch der Investoren reine Eigenkapitalfonds sind.