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Privatanleger kennen das Risiko bei gehebelten ETF

Studie: Investoren senken Haltedauer und Volumen

Privatanleger kennen das Risiko bei gehebelten ETF

ars Frankfurt – Short- und Hebel-ETF werden von Privatanlegern überwiegend maßvoll eingesetzt. In den weit überwiegenden Fällen werden diese ETF-Varianten nur über einen kurzen Zeitraum gehalten. Dies zeigt eine Studie der WHU – Otto Beisheim School of Management in Vallendar. Bei der Untersuchung wurden reale Transaktionsdaten von Short- und Hebel-ETF im Zeitraum von Januar 2008 bis Dezember 2011 ausgewertet, die von den wichtigsten deutschen Direktbanken zur Verfügung gestellt wurden. Insgesamt wurden 102 386 Transaktionen analysiert.Die Studie zeigte, dass Anleger gehebelte (leveraged) ETF im Schnitt nur 62,3 Tage halten. Das ist deutlich geringer als die Haltedauer von normalen ETF. Diese kamen auf 138,7 Tage. Die Haltedauer von inversen Indexfonds bzw. Short-ETF lag im Schnitt bei 78,8 Tagen. Das war ebenfalls deutlich kürzer als bei den Standard-Varianten. Gehebelte Short-ETF wurden lediglich 33,6 Tage gehalten. Die Privatanleger passten auch das Anlagevolumen an das erhöhte Risiko an. Das durchschnittliche Anlagevolumen betrug im Untersuchungszeitraum bei den ungehebelten ETF durchschnittlich 27 364 Euro. Bei Short-ETF lag die Positionsgröße im Schnitt bei 25 757 Euro. Bei gehebelten Short-ETF wählten die Anleger eine Positionsgröße von 21 717 Euro. Hebel-ETF, mit denen Anleger auf steigende Kurse setzen können, kamen im Schnitt auf 15 090 Euro.Darüber hinaus ergab die Untersuchung, dass höhere Investitionsvolumen vor allem bei kurzen Haltedauern gewählt werden. “Unsere Ergebnisse widerlegen die oft geäußerte Kritik, dass Privatanleger die Funktionsweise von Short- und Hebel-ETF nicht verstehen würden”, sagt Professor Lutz Johanning, Inhaber des Lehrstuhls für empirische Kapitalmarktforschung. Hebel- und inverse ETF waren vor wegen ihrer Komplexität in die Kritik geraten.